Außerdem besitzen die meisten Kliniken im nördlichsten Bundesland keine Schutzanzüge. Die nächste einsatzfähige Isolierstation gibt es in der Bernhard-Nocht-Klinik für Tropenmedizin in Hamburg.
Kreis Segeberg. In der Henstedt-Ulzburger Paracelsus-Klinik gibt es keine speziellen Schutzanzüge, die bei möglichen Ebola-Verdachtsfällen zum Einsatz kommen könnten. Diese Nachricht in der Mittwochausgabe des Hamburger Abendblatts ist richtig – aber sie hat offenbar viele Menschen aufgeschreckt. Deshalb stellt Klinik-Sprecher Andreas Reins fest, dass die Paracelsus-Klinik keine Ausnahme bildet: „Keine Klinik der Regelversorgung oder andere kleinere Fachkliniken sind mit diesen Anzügen ausgestattet.“
Tatsächlich gibt es in Deutschland nur sieben einsatzfähige Isolierstationen für den Ernstfall. „Die nächstgelegene Station gibt es beim Hamburger Tropeninstitut“, sagt Christian Kohl, Sprecher des Kieler Gesundheitsministeriums.
Die Behörden sind aufmerksam, aber vor Panikmache wird gewarnt. „Die Situation in Westafrika ist beunruhigend“, sagt Dr. Boris Friege, Experte für Infektionskrankheiten im Segeberger Kreisgesundheitsamt. „Die Situation in unserem Land rechtfertigt die besondere Aufmerksamkeit von uns Infektionsschützern, aber keine Unruhe bei unseren Bürgern. Panik hilft niemandem.“
Das Gesundheitsamt Segeberg plane aber für verschiedene Szenarios. Dazu gehörten begründete Verdachtsfälle in einer Klinik oder in einem öffentlichen Raum, zum Beispiel in einem Zug. Mit den beteiligten Akteuren – Akutklinik, Rettungsleitstelle, Rettungsdienst und Feuerwehr – werden nach Angaben Frieges die erforderlichen Maßnahmen, Kommunikationswege und Zuständigkeiten abgestimmt.