Die Universitäten Hamburg und Bielefeld wollen auf dem Areal in Harthagen gemeinsam das All erforschen. Die Anlage mit 192 Antennen soll Anfang kommenden Jahres in Betrieb gehen.
Norderstedt/Bielefeld. Zur Erforschung des Alls hat in Norderstedt bei Hamburg der Aufbau der ersten Antennen für ein neues Radioteleskop-Feld begonnen.
Die Anlage mit insgesamt 192 Antennen soll Anfang nächsten Jahres in den regulären Betrieb gehen, wie der Kosmologe Prof. Dominik Schwarz von der Universität Bielefeld am Dienstag sagte. Bereits Ende November soll der Testbetrieb starten. Mitarbeiter der Universitäten Bielefeld und Hamburg wollen Schwarz zufolge unter anderem die Epoche erforschen, in der die allerersten Sterne entstanden.
Nach der Fertigstellung wird die Anlage mit dem weltweit größten Radioteleskop verbunden, dem internationalen LOFAR-Teleskop (Low Frequency Array). Die Antennen empfangen Signale aus dem Weltall und übertragen sie über ein Datenkabel zu einem Supercomputer in den Niederlanden. „Der Computer kombiniert die Signale mit den Daten der anderen LOFAR-Stationen und setzt sie zu einem Himmelsbild zusammen“, hieß es. Mit dem Norderstedter Feld gibt es dann einen Verbund aus 49 LOFAR-Stationen, die über die Niederlande, Deutschland, Großbritannien, Schweden und Frankreich verteilt sind.
Optisch wird die Station unspektakulär ausfallen: Einfache Drähte in Form einer Pyramide, maximal 1,70 Meter hoch, werden einen Teil des Antennenfeldes bilden; der andere Teil wird aus kachelförmigen, von schwarzer Folie überspannten Empfängern bestehen, die Solarpaneelen ähneln. Etwa eine Million Euro soll die Anlage kosten; finanziert wird sie vom Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie von den Ländern Hamburg und Nordrhein-Westfalen.
„Damit wir später präzise messen können, müssen alle Antennen mit einer Genauigkeit von wenigen Zentimetern auf einer ebenen Fläche aufgestellt werden – einer Fläche, die so groß ist wie ein Fußballfeld“, erklärte Schwarz.
Die Antennen-Bauteile sollten in 25 Lasterladungen angeliefert werden.