Mit einer Ballade schmust sich der 18-Jährige in die Herzen der Jury. Ursprünglich aber hatte sich der Blondschopf einen anderen Coach bei der Castingshow ausgesucht.

Ellerau. Vom Burger-Verkäufer zum erfolgreichen Musiker; endlich keine Pommes mehr bei McDonald’s in Quickborn verkaufen, lieber mit Band durch die Welt touren – diesem Traum ist Nick Schäfer aus Ellerau ein kleines Stück näher gekommen. Der 18-Jährige hat sich bei der Castingshow „The Voice of Germany“ in die zweite Runde gesungen.

Zittern aber musste er bis zum Schluss um den Einzug in die „Battles“. Mit dem Beat im linken Bein und dem Gefühl in der rechten Hand begann er souverän. Aber erst nach dem letzten zarten Ton von „Und wenn ein Lied“ drehten sich Silbermond-Sängerin Stefanie und der Sunrise-Avenue-Star Samu zu Nick Schäfer in Richtung Bühne um. Was dann kam, war neu für den Abiturienten: Die beiden Stars stritten sich um ihn, das Nachwuchstalent. Während Jurorin Stefanie gleich auf Tuchfühlung ging, veräppelte Samu sie mit einer bemerkenswert authentisch wirkenden Darstellung eines gackernden Huhns.

Am Ende gewann Stefanie die Gunst des Umworbenen. Dabei hatte der sich das Ganze völlig anders vorgestellt. Rea Garvey, Sänger der mittlerweile aufgelösten Band Reamon, wollte er von sich überzeugen; so hatte es sich Schäfer zuvor fest vorgenommen. Blöd nur, dass ausgerechnet der den Blondschopf nicht in seinem Team haben wollte. Stattdessen attestierte er dem 18-Jährigen: „Du siehst aus wie 15.“

„Aus dem Bauch heraus“ habe er sich dann für die Frontfrau von Silbermond entschieden, sagte Schäfer dem Abendblatt. Mit sich und seinem ersten Auftritt auf der großen Bühne ist Schäfer zufrieden. Er verbrachte den Abend auf dem heimischen Sofa in Ellerau, schaute sich dort mit Freunden und Verwandten die zuvor aufgezeichnete Show an. Wirklich genossen habe er den Auftritt aber nicht. „Wenn man darauf wartet, dass sich einer umdreht, fallen einem die letzten Töne schwer. In dem Moment habe ich beinahe die Konzentration verloren“, sagt Schäfer.

Dass Schäfer jetzt bei „The Voice of Germany“ durchstarten könnte, ist kein Zufall. Noch nie hat er sich zuvor bei einer Castingshow beworben, „The Voice of Germany“ hat Schäfer sich gezielt ausgesucht. „Mir gefällt besonders, dass die Juroren mich nicht nur beurteilen, sondern auch mit mir arbeiten und mir helfen“, sagt er und fügt hinzu: „Hier geht es definitiv um die Stimme.“

Deshalb darf auch nicht jeder an der ersten öffentlichen Runde der Castingshow teilnehmen. Nick Schäfer hat nun schon drei Auswahlrunden hinter sich, in denen er überzeugen konnte. Als nächste Hürde warten nun die „Battles“ auf den Nachwuchs-Sänger. Er selbst hofft gar auf den ganz großen Wurf: Der Sieg ist sein Ziel. Auch wenn es mit dem großen Plattenvertrag doch nicht klappen sollte, hat er einen Plan – und der heißt nicht etwa McDonald’s: In der kommenden Woche geht es für ihn zum Studium der Sozialwissenschaften nach Düsseldorf.