Händler freuen sich über gute Geschäfte. Nach der Premiere im vergangenen Jahr hat sich die Messe etabliert
Norderstedt . Die Autoshow hatte vor gerade mal zwei Stunden geöffnet, da stand bei den Verkäufern des Autohauses Achtstätter aus Henstedt-Ulzburg schon der erste Kaufvertrag in Aussicht. Ein Kunde war dermaßen von den Hyundai-Modellen am Messestand begeistert, dass er gleich zur Probefahrt starten wollte. Auch viele andere Händler hatten auf dem Messegelände am Stadtparksee schon nach wenigen Stunden so viele ernsthafte Beratungsgespräche geführt, dass voraussichtlich viele Geschäfte folgen werden.
„Es läuft richtig gut“, hieß es unisono an vielen Ständen. Mehr als 20.000 Menschen waren am Wochenende zur zweiten Norderstedter Autoshow gekommen und hatten sich bei kraftstrotzenden Boliden, Familienvans und kleinen Öko-Autos über Technik und Komfort informiert. 27 Marken, 120 Fahrzeuge – mit diesem Angebot waren die Händler gekommen. Die Messeorganisatoren Thomas Will und Oliver Hauschildt sprechen von der größten Automesse des Nordens. Erstmals waren auch Aussteller von Wohnwagen und -mobilen dabei.
„Die Autohändler haben aufgerüstet“, sagt Messeorganisator Thomas Will
„Bei der ersten Autoshow im vergangenen Jahr waren viele Händler noch zurückhaltend“, sagt Thomas Will. Damals herrschte noch Unsicherheit, ob sich mit der Messe am See auch Kunden finden lassen. Doch das Geschäft auf der Autoshow und danach in den Autohandlungen lief offenbar so gut, dass die zweite Messe aufwändiger gestaltet wurde. Skoda und Mercedes reisten beispielsweise mit professionellen Messecontainern an. „Die Sache ist gewachsen“, sagt Will. „Die Autohändler haben aufgerüstet.“ Fast alle Händler der Premierenshow waren diesmal wieder dabei.
„Um 9.30 Uhr kamen die ersten Kunden, seitdem ist gut zu tun“, sagt Verkaufsberaterin Susanne Michael vom Autohaus Achtstätter. „Wir sind angenehm überrascht.“ Zwar sorgte ein Regenschauer kurz für Leere auf der Messemeile. Doch nach kurzer Zeit konnten Susanne Michael und ihre Kollegen die blauen Regenponchos mit dem Hyundai-Logo wieder ausziehen. Die Sonne schien, die Messebesucher kamen in Scharen. Am Stadtpark waren zeitweise kaum noch Parkplätze zu bekommen.
Verkaufsleiter Ahmed El Ebrashi von B&E-Automobile Volvo spricht ebenfalls von einer guten Resonanz. Dass er ein Fahrzeug auf der Autoshow direkt verkauft, hat er nicht erwartet. „Hochwertige Autos kann man kaum auf einer Messe verkaufen“, sagt er. Doch er geht davon aus, dass er viele Interessenten später in seinem Geschäft wiedersehen wird.
So sieht es auch Verkaufsleiter Marc-Peter Hopp von BMW Stadac. Die Autoshow sei wichtig, um Kontakte herzustellen. Besonders lobt er die besondere Atmosphäre am Stadtparksee. „Im letzte Jahr war es noch ein bisschen provisorisch hier, jetzt hat es sich etabliert“, sagt Hopp. Er sei zufrieden.
Jenseits von Golf und Co. hat sich Toni Planken mit seinem Geschäft positioniert. Er hat sich auf Rallye-Porsche spezialisiert. Seine eindrucksvolle Fahrzeugparade mit Oldtimern wurde x-fach fotografiert, doch auch bei Planken kam das Geschäft nicht zu kurz. „Schon am Sonnabendvormittag habe ich die ersten ernsthaften Gespräche geführt“, sagt er. Wer bei ihm kauft, muss zwischen 35.000 und eine Million Euro anlegen. „Bei mir waren schon ein jung-dynamischer Geschäftsmann und ein Rentner, der sich mal was gönnen wollte.“ Auf Wunsch baut Plankens Firma TP-Engineering die Fahrzeuge um, sorgt für eine individuelle Optik oder für mehr Power unter der Haube.
Auch die dritte Autoshow im kommenden Jahr ist gesichert
Besucher Hans-Dieter Reese aus Norderstedt bereut es nicht, einen Tag auf der Messe verbracht zu haben. „So viele Autos auf einen Schlag bekommt man nur selten zu sehen, da kann man richtig vergleichen.“ Günter Grünberg aus Bad Segeberg haben es besonders die außergewöhnlichen Fahrzeuge angetan – vom Tesla über den Jaguar bis zum Luxus-Caravan. Olga und Erwin Schultz verbinden den Messebesuch mit einem Spaziergang. „Wir haben uns für den nächsten Autokauf inspirieren lassen“, sagen sie.
Die Messeorganisatoren haben die Zusage für eine dritte Autoshow im kommenden Jahr in der Tasche, dann werden sie erneut mit der Stadtpark GmbH verhandeln. „Wir sehen das sehr positiv“, sagt Thomas Will. Von der im vergangenen Jahr geäußerten Kritik sei nichts mehr zu hören. „Der Stadtpark leidet nicht“, sagt Will. „Außerdem hinterlassen wir den Platz anständig.“