Die Präsentation moderner Fahrzeuge und umweltfreundlicher Elektromobilität im Norderstedter Stadtpark soll noch wachsen und sich zur größten Automesse im Norden mausern.
Norderstedt. Die Autoshow im Norderstedter Stadtpark hat eine Zukunft, auch über das Jahr 2015 hinaus. Davon sind die Veranstalter und die Vertreter der Autohäuser überzeugt. Und: Die Präsentation moderner Fahrzeuge und umweltfreundlicher Elektromobilität soll noch wachsen und sich zur größten Automesse im Norden mausern. Dieses Ziel wollen die Veranstalter schon dieses Jahr erreichen. 50 Aussteller stellen an der Seepromenade und an der Waldbühne 120 Fahrzeuge vor, die 27 Automarken repräsentieren.
Die Premiere im Vorjahr hatte zwar enormen Zulauf, doch die Automesse war politisch umstritten. SPD und Grüne wollten sie aus dem Stadtpark verbannen. Sie lasse sich nicht mit dem Umweltgedanken und dem selbst auferlegten Anspruch auf Nachhaltigkeit in der Stadt vereinbaren. Schließlich einigten sich die Politiker auf einen Kompromiss: Der Vertrag zwischen den Messeveranstaltern Oliver Hauschildt und Thomas Will auf der einen und der Stadtpark GmbH auf der anderen Seite wird erfüllt.
Vertraglich vereinbart sind drei Automessen von 2013 bis 2015. Daher können die Autohäuser ihre Fahrzeuge auch in diesem und im nächsten Jahr an der Seepromenade und zusätzlich an der Waldbühne präsentieren. „Wir sind zuversichtlich, dass es die Automesse auch nach 2015 noch im Stadtpark geben wird“, sagen Hauschildt und Will. 20.000 Besucher seien ein starkes Argument und belegten das große Interesse der Menschen an aktuellen Informationen zur Mobilität.
Zudem wäre es unverständlich, wenn Oldtimer an der Seepromenade bewundert werden dürfen, moderne Fahrzeug aber draußen bleiben müssten. „Heute sind Technik und Umweltfreundlichkeit so weit vorangeschritten, dass die Autos keine Schäden im Stadtpark verursachen. Die Aussteller sind sehr pfleglich mit dem Gelände umgegangen, was uns die Stadtpark GmbH bestätigt hat“, sagen die Organisatoren. Schließlich sei die Autoshow Werbung für umweltfreundliches Fahren, Elektroautos und E-Bikes sollen noch stärker in den Mittelpunkt rücken als im Vorjahr: „Mit jedem verkauften neuen Pkw sinken Schadstoffemissionen und Lärm“, sagt Hauschildt.
„Viele Autohäuser haben ihren Beitrag geleistet, damit es den Norderstedter Stadtpark mit seiner hohen Attraktivität gibt. Er ist der ideale Standort für eine Autoshow, und wir haben lange darum gekämpft“, sagt Frank-Michael Seftel, Geschäftsführer von Automobile Behrmann, das Mercedes- und Smart-Modelle zeigen wird. Die Seepromenade biete ein äußerst attraktives Ambiente, und die Aussteller profitierten von Besuchern, die ihre Freizeit im Park verbringen und sich dabei dann auch die Autos ansehen.
Ein Stopp der Auto-Show wäre ein Affront gegen das Engagement der Autobranche. Er und seine Kollegen engagierten sich seit Jahren vielfältig als Sponsoren in der Stadt, in der sie Geld verdienen, Gewerbesteuer zahlen und sich wohlfühlten. Die Autohäuser unterstützten kulturelle Angebote wie den „Musikalischen Frühling“, den Arriba-Stadtlauf und die Sportvereine.
Die Automesse sei ein wichtiger Impulsgeber für Kaufentscheidungen, sagen Will und Hauschildt. „Die Messe wirkt nach und bringt neue Kunden“, sagt Jürgen Habermann vom Autohaus Achtstätter, das Hyundai vertritt. „Wir haben nach der Autoshow ein gestiegenes Interesse an Beratung bemerkt und mehr Fahrzeuge verkauft“, sagt Lena Müthel von Auto Wichert, das Autohaus präsentiert Audi, VW und Skoda.
An der Waldbühne können sich Caravan-Fans über Neuheiten bei Wohnwagen und Wohnmobilen informieren, Infos gibt es auch zu Aufladetechnik für Elektroautos, Autoglasfolien und Beschriftungen, Ersatzteile, Zubehör, Soundtechnik, Lackierungen, Garagentore sowie Autovermietung und Leasing. Der Flughafen Hamburg kommt mit seiner Umweltabteilung. Ergänzt wird die mobile Automeile durch klassische Porsche-Modelle.
„Die Autoshow wendet sich an die ganze Familie“, sagen die Veranstalter. Es werde ein buntes Programm für die Kinder geben, die beispielsweise am Stand des Norderstedter Autoverwerters Kiesow Fahrzeuge bemalen können. Vorführungen auf dem Parkplatz vor dem Kulturwerk runden die Veranstaltung ab. Außerdem gibt es ein Gewinnspiel mit attraktiven Preisen.
Die Autoshow ist am 23. und 24. August, Sonnabend und Sonntag, jeweils von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
Eine Million Elektroautos bis 2020
Bis 2020 sollen nach dem Willen der Bundesregierung eine Million Elektroautos auf deutschen Straßen fahren – dazu zählt sie auch Hybridautos. Experten halten diese Zahl für utopisch, sollte der Preis für Fahrzeuge mit alternativen Antrieben nicht deutlich sinken. Laut Kraftfahrtbundesamt waren Anfang Januar 12.156 Autos mit Elektro- und 85.575 mit Hybridantrieb registriert.
Kaufpreis und Reichweite sind die wichtigsten Hindernisse für die Elektroautos auf ihrem Weg zum Massenprodukt. Beide Probleme wären auf einen Schlag gelöst, wenn Batterien sehr viel leistungsfähiger und günstiger würden. Sie sind die teuersten Einzelkomponenten in den Fahrzeugen.
Einen Schritt in diese Richtung wagt jetzt der Autobauer Tesla: Er will zusammen mit Panasonic eine Fabrik im Südwesten der USA bauen, um Lithium-Ionen-Batterien im großen Stil herzustellen. Dadurch soll ihr Preis um 30 Prozent sinken.