„In kurzer Zeit sind alle Crewmitglieder völlig zerstochen“, schreibt der Bramstedter Fuchs in seinem Online-Logbuch. Selbst ein Lagerfeuer am Abend brachte keine Abhilfe.
Bad Bramstedt/Hekla Havn. Packeis, Sturm und Seegang können Arved Fuchs und seiner Crew kaum etwas anhaben. Aber gegen Millionen von kleinen Plagegeistern ist auch die Mannschaft auf dem Expeditionsschiff „Dagmar Aaen“ machtlos. Schwaden von Mücken sind im Naturhafen Hekla Havn an der Ostsküste Grönlands über das Schiff hergezogen. „In kurzer Zeit sind alle Crewmitglieder völlig zerstochen“, schreibt der Bramstedter Fuchs in seinem Online-Logbuch. „Selbst ein Lagerfeuer am Abend bringt keine Abhilfe. Die Moskitos ignorieren den Rauch und greifen weiter an.“ Ein bisschen Linderung schaffen Räucherstäbchen, die aber schnell verbraucht sind.
Um schlafen zu können, wurde die „Dagmar Aaen“ nachts vollständig verschlossen. Besatzungsmitglied Frauke Wiese übernachtete im Maschinenraum, dem einzigen mückenfreien Ort an Bord. Am Montagmorgen verließ das Schiff auf der Flucht vor der Mückenplage fluchtartig den Hafen. „Mücken sind in dieser Region nichts Ungewöhnliches“, sagt Expeditionssprecher Arne Steenbock. „Aber das war extrem.“
Im Fønfjord durchfuhr die „Dagmar Aaen“ nach dem schnellen Aufbruch durch die ersten großen Eisfelder dieser Expedition. „Der Ausguck am Bug gibt die Richtung vor“, schreibt Fuchs. „Im Zickzack geht es um eine schier unbegrenzte Formenvielfalt an abgebrochenem Gletschereis.“
Die „Dagmar Aaen“ ist im Scoresbysund unterwegs, dem längsten und eisreichsten Fjord der Arktis. An Bord arbeitet ein ZDF-Team, das in der vergangenen Woche an Bord gegangen ist und die Reise dokumentieren wird.