Walter Zielinski ist Dauergast dort, um Rechner zu installieren und um das Lernen zu modernisieren. Er unterstützt Jugendliche, damit sie später so viel Geld verdienen, dass sie ein selbstbestimmtes Leben führen können.
Norderstedt. Afrika ist für ihn längst kein unbekanntes Terrain mehr. Walter Zielinski ist regelmäßig auf dem Kontinent unterwegs, in mehreren Ländern, aber immer in gleicher Mission: Der pensionierte Pädagoge hilft Schülern und Lehrern, das Lernen zu optimieren. Zielinski bringt PCs samt Zubehör an Schulen in Ghana und Namibia, ausrangierte und von Firmen oder Privatleuten geschenkte Geräte, die er mit seinem Team von Charity Network in Norderstedt auf den aktuellen technischen Standard bringt und per Schiffscontainer zu den afrikanischen Zielhäfen transportieren lässt.
Mehr als 1000 Computer hat Zielinski im Süden und Westen Afrikas installiert, oft mit Helfern, bei der letzten Tour allein. In drei Wochen hat er in Namibia an sechs Schulen und Nicht-Regierungs-Organisationen in Namibia 61 Komplett-Anlagen aufgebaut und dabei 3000 Kilometer im Mietauto zurückgelegt. „Der Einsatz ging über die Primary School Mphe Thuto im Süden, also in der Kalahari-Wüste, bis in den Norden zur Shambyu Combined School direkt am Kavango-Fluss und somit 150 Meter von der namibisch-angolanischen Grenze am Beginn des Caprivi-Zipfels“, sagt der Chef von Charity Network, der seine Arbeit ehrenamtlich erledigt und die afrikanischen Kinder und Jugendlichen dabei unterstützen will, dass sie später so viel Geld verdienen, dass sie ein selbstbestimmtes Leben führen können.
„Der Schlüssel dazu ist Bildung, Bildung und nochmals Bildung“, sagt Zielinski. Die Schüler wollten lernen, hätten erkannt, wie wichtig Wissen und Können sind. An der Play-Station zu spielen, das Smartphone zu bedienen oder jederzeit Zugang zum PC zu haben – was hier für Kinde rund Jugendliche selbstverständlich sei, sei in weiten Teilen Afrikas noch die Ausnahme.
Die „Deutsch-Namibische Schulpartnerschaft e. V“ hat die Schulen ausgewählt und den größten Teil der PCs finanziert. Beteiligt war auch wieder ein Lions Club, diesmal allerdings keiner aus Norderstedt, sondern der Lions Club „Alte Feste“. Die Lions haben den Transport der Computer vom Hafen Walvis Bay bis nach Windhoek organisiert und bezahlt. Alle 61 PCs wurden ans Internet angeschlossen, sie verfügen über eine umfassende Sicherheits-Software. „Außerdem habe ich Lehrkräfte und Schüler in Seminaren auf den Umgang mit den modernen Kommunikations- und Informationsgeräten vorbereitet“, sagt Zielinski.
Sein persönlicher Höhepunkt der Installations-Tour sei das Treffen mit seinem Freund Professor Peter Katjavivi gewesen, dem ehemaligen namibischen Botschafter in Brüssel und Deutschland und derzeitigen Fraktionsvorsitzenden der ehemaligen Befreiungsbewegung und jetzigen Regierungspartei SWAPO. „Nach der Parlamentssitzung im sogenannten Tintenpalast in Windhoek besuchte er sogar meine Computer-Installation und zeigte sich von den Computern und dem PC-Labor höchst begeistert“, sagt Zielinski.
Doch der Aufenthalt in der Heimat ist nur kurz. Sobald das letzte Spendengeld zusammen ist, startet er nach Ghana, wo er an zwei Schulen rund 100 PCs installieren wird. Eine größere Lieferung mit mehr als 300 Rechnern soll anschließend wieder nach Namibia verschifft werden.