Die Musikschule Norderstedt setzt mit der 50er- und 60er-Jahre-Revue „Petticoat und Wirtschaftswunder“ ihre Erfolgsserie fort. Am Freitag, 13. Juni, ist Premiere im Kulturwerk Norderstedt. Jetzt gibt es noch Karten.

Norderstedt. „Wer bringt beim Stichwort Italien die Stühle und Tische auf die Bühne?“, fragt Simone Voicu-Pohl. „Tisch 1 kommt mit Thomas von hinten aus dem Vorhang“ antwortet es etwas abstrus aus den Kulissen, und einige Männer schleppen Stühle an die Rampe. Es sind noch nicht die originalen Bistro-Stühle, und auch die Gefäße, aus denen sich der Chor einige Szenen später zum Evergreen „Chianti-Wein“ zuprostet, sehen eher nach Bierhumpen denn nach Weingläsern aus.

Einige Stunden Probenzeit bleibt dem Ensemble um Regisseurin und Opernsängerin Simone Voicu-Pohl noch. Dann müssen Gesang, Schauspiel und Musik sitzen, muss jede Position stimmen, jeder auf seinem Platz stehen. Am Freitag, 13. Juni, hat die 50er- und 60er-Jahre-Revue „Petticoat und Wirtschaftswunder“ Premiere im Kulturwerk Norderstedt. Auf die Bühne gebracht wird das Musiktheater-Stück von der Musikschule Norderstedt, Regie führt Simone Voicu-Pohl, die Combo dirigiert Jon Welch, der auch die Arrangements geschrieben hat. Am Klavier begleitet Rainer Lankau.

Die Revue ist auch eine Reise durch Europa, ein Europa, das nach dem Kulturbruch der NS-Diktatur wieder Fahrt aufnimmt. Auf dieser Tour gibt es ein Wiederhören mit vielen Evergreens. Start ist in der alten Bundesrepublik mit Schlagern wie „Souvenirs, Souvenirs“, „Ham Se nicht ’ne Braut für mich“ bis „Junger Mann im Frühling“.

In Italien dürfen natürlich Ohrwürmer wie „Zwei kleine Italiener“, „Marina“ oder „Ciao Ciao Bambina“ nicht fehlen, in Frankreich wird der Liebe gefrönt, und der Abstecher in den Orient besingt die Zuckerpuppe in der Bauchtanzgtruppe ebenso wie den brennend heißen Wüstensand. Da ist viel Schmelz, Schwulst und Charme drin. Im zweiten Set gibt’s Badespaß, Seemanns-Romantik, Tanztee und Rock ’n‘ Roll, kurz: das fetzt! Für Komik sorgen die zwischen den Schlagern eingeblendeten Werbespots aus den Flegeljahren der Republik.

Doch erst einmal gibt es noch einige Ansagen von Regisseurin Voicu-Pohl: „Besser artikulieren, bitte, aus der Mitte des Körpers arbeiten, kommt doch bitte mit mehr Energie auf die Bühne.“ Der Streifzug durch die Teenager-Jahre der Republik verlangt harte Arbeit, doch das Ensemble ist ein eingeschworenes Team mit einer großen Leidenschaft fürs Musiktheater, das schon in der 20er-Jahre-Revue „In der Nacht ist der Mensch nicht gern alleine“ das Kulturwerk rockte.

„Die Revuen, Musicals und Musiktheater der Musikschule mit der Musiktheater-Akademie haben mittlerweile eine Eigen-Dynamik mit einem eingespielten Ensemble entwickelt“, sagt Musikschul-Leiter Rüdiger George.

Nach der Premiere am Freitag, 13. Juni, spielt „Petticoat und Wirtschaftswunder“ am Sonnabend, 14., Sonnabend und Sonntag, 21. und 22. Juni, Sonnabend und Sonntag, 20. und 21. September, jeweils 20 Uhr, im Kulturwerk Norderstedt, Am Kulturwerk 1. Karten zwischen zwölf und sechs Euro gibt es im Vorverkauf, unter Telefon 040/30 98 71 23, unter kartenbestellung@norderstedt.de per E-Mail und an der Abendkasse.