Im Bereich des CCU werden Abbiegespuren eingerichtet, danach wird die gesamte Hamburger Straße saniert
Henstedt-Ulzburg. Vom heutigen Mittwoch an wird in Henstedt-Ulzburg für sehr lange Zeit nichts mehr so sein, wie es bisher war. Zumindest auf den Straßen nicht: Die Hamburger Straße wird für viele Monate, möglicherweise auch für mehr als ein Jahr, nur noch eingeschränkt befahrbar sein, der Verkehr verlagert sich deshalb auf andere Straßen. Staus, Wartezeiten, verärgerte Autofahrer und Anlieger – damit ist zu rechnen. Die Hauptverkehrsader der Großgemeinde wird vom Land Schleswig-Holstein saniert, die Zufahrt zum künftigen Einkaufszentrum CCU verändert. Beide Maßnahmen liegen zeitlich dicht beieinander.
Das City Center Ulzburg ist fast fertiggestellt, die Eröffnung ist für September geplant. Offiziell beginnen heute die Bauarbeiten an der Hamburger Straße, um die Verkehrsführung im Zentrumsbereich des Ortsteils Ulzburg umzugestalten. So wird die Zufahrt zum Edeka-Markt verändert, damit in diesem Straßenbereich eine Abbiegespur eingerichtet werden kann, um Autofahrern von der Hamburger Straße die Einfahrt in die Tiefgarage des Centers zu ermöglichen. In dürren Worten teilt die Gemeindeverwaltung ohne nähere Erklärungen mit, was die Autofahrer erwartet: Nämlich das größtmögliche Chaos in der City. Zwischen dem Kronskamp und der Beckersbergstraße wird die Fahrbahn auf der Hamburger Straße voraussichtlich bis zum 15. August eingeengt und zeitweise durch eine Baustellenampel geregelt. Eine weitere Ampel auf der Hamburger Straße bedeutet eine zusätzliche Belastung für den Verkehr, der in diesem Streckenabschnitt ohnehin zäh fließt. Wer diesen Bereich umfährt, sorgt für zusätzliche Belastungen auf den Nebenstraßen.
Wenn die Straßenbauarbeiten im Bereich des CCU abgeschlossen sind, geht es wahrscheinlich nahtlos weiter: Dann schickt das Land Schleswig-Holstein Baumaschinen nach Henstedt-Ulzburg. Der Anlass sollte alle froh stimmen, der Zeitpunkt allerdings ist schlecht gewählt. Die Hamburger Straße wird von Ortsschild zu Ortsschild von Grund auf saniert. Die diversen Schlaglöcher auf der Fahrbahn sollen abgetragen und ausgebessert werden. Das begrüßt die Gemeinde nicht nur ausdrücklich, es wurde sogar gefordert. Denn die Hamburger Straße gehört zu jenen Straßen, die mit Beginn dieses Jahres vom Land an die Gemeinde übertragen worden sind. Weil der Zustand der Straßen aber teilweise schlecht ist, stellte Henstedt-Ulzburg Bedingungen: Straßengeschenke ja, aber nur in netter Verpackung. Keine Schlaglöcher, keine bunt geflickte Fahrbahn. Weil während der Zeit der CDU-Regierung nur beschränkte finanzielle Mittel in die Straßensanierung gesteckt wurde, ist heute ein Drittel des Landesstraßennetzes dringend sanierungsbedürftig. Mit rund 25 Millionen Euro jährlich soll jetzt ausgebessert werden. Das Land Schleswig-Holstein geht auf die Bedingungen aus Henstedt-Ulzburg ein und nahm die Hamburger Straße in das Landesstraßen-Erhaltungsprogramm auf. „Jeden Euro, den wir heute nicht in den Erhalt der Straßen investieren, kostet die Generation nach uns mindestens das Dreifache“, sagt Verkehrsminister Reinhard Meyer.
Der Ausbau der Hamburger Straße wird als dringlich einstuft und wurde in das Erhaltungsprogramm 2014 aufgenommen. In acht Abschnitten wird die Binder- und Deckschicht der Ortsdurchfahrt erneuert. Wahrscheinlich im Herbst dieses Jahrs wird die Wanderbaustelle eingerichtet. Ein genauer Termin wird noch nicht genannt. Klar ist auch noch nicht, an welchem Ende der Hamburger Straße die Bauarbeiten beginnen.
Die Gemeinde Henstedt-Ulzburg wurde über diese Entscheidung des Landesministeriums und des Landesbetriebs Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein bisher nicht informiert. Im Rathaus herrschte gestern noch Ratlosigkeit.