Unser norddeutscher Held Alexander Gerst, seit Mittwoch unterwegs zur Raumstation ISS, ist für sechs Monate zusammen mit einem Russen und einem US-Amerikaner im All.

„Norderstedt schließt eine Lücke im Universum“ – so stand es diese Woche in Ihrer Zeitung. Bevor Sie sich fragen, was das wohl für ein lausiges Universum ist, das auf so etwas wie Norderstedt warten musste, noch einmal die harten Fakten: Auf dem Acker des Norderstedter Landwirts Hans-Peter Krohn am Harthagen entsteht eine LOFAR (Low frequency Array) – Station zur Erforschung pulsargeborener Radiosignale aus der Urzeit des Weltalls.

Lassen wir mal das abgehobene Wissenschafts-Blabla beiseite und reden Klartext. Es handelt sich also bei LOFAR um das Empfangsgerät eines Oldie-Senders. Wer genau hinlauscht, vernimmt kratzende Grammofongeräusche und hört die „Comedian Harmonists“ bei 78 U/Min vom kleinen grünen Kaktus singen. Putzig, aber warum ausgerechnet auf diesem Acker in Norderstedt? Dieser Ort sei ein besonders strahlungsarmes Gebiet, erklären die Forscher. Was nichts anderes bedeutet als: Absolut nichts los hier. Im Volksmund heißt so etwas: Am A… der Welt. In so einem Umfeld ist selbst der älteste Schlager eine Sensation.

Vielleicht aber, so mag mancher Kerl gedacht haben, der jüngst am Vatertag erschöpft neben dem Bollerwagen rücklings im Grase lag und den promillebeseelten Blick in die unendlichen Weiten des Weltraums vertiefte – vielleicht aber sind die außerirdischen Gefilde tatsächlich das letzte Refugium für Männer, um das zu tun, was Männer nun mal tun müssen: Nämlich mit viel Brimborium und aufwändiger Technik Herausforderungen zu bewältigen, die sich zur Not zwar schlichter erledigen ließen, wenn auch mit viel weniger Spaß. Exemplarisches Beispiel dafür ist unser norddeutscher Held Alexander Gerst, seit Mittwoch unterwegs zur Raumstation ISS, wo er für sechs Monate zusammen mit einem Russen und einem US-Amerikaner eine Skatrunde im interstellaren Outback bildet. Völlig ungestört jagt dort eine Bockrunde die nächste. Kurz vor Wiedereintritt in die Erdatmosphäre wird der Jackpot ausgespielt: Der Sieger kriegt die Pfandflaschen eines halben Jahres. Okay, Gerst muss zwischendurch auch arbeiten. Er soll mit Hilfe eines Hightech-Schmelzofens neue Legierungen testen. Aber man kann in dem Ding garantiert auch prima kleine Snacks auftoasten, so zwischen „Kontra“ und „Schneider schwarz“.

Beam’ mich rauf, Scotty.