Lange dominierte die Hilfe die Partnerschaft zu Kohtla-Järve. Jetzt wurde der Geburtstag gefeiert

Norderstedt. Am 8. April 1989 wurde der Partnerschaftsvertrag zwischen Kohtla-Järve und Norderstedt unterzeichnet – eine Partnerschaft, die sich deutlich schwieriger gestaltete als die Beziehungen zu Maromme, Zwijndrecht oder Oadby-and-Wigston. Visaformalitäten und Zollbestimmungen waren kompliziert, es war schwer, mit den Partnern in Kontakt zu kommen.

Jetzt haben Norderstedter mit Gästen aus Estland und den anderen Partnerstädten mit einem Festakt im Kulturwerk den 25. Geburtstag der Partnerschaft gefeiert. Mehr als zehn Jahre stand die Hilfe für die Not leidenden Menschen in Kohtla-Järve im Mittelpunkt. Immer wieder spendeten Norderstedter Lebensmittel, Kleidung, Spielzeug und Hausrat. Insgesamt 30 Transporte starteten Richtung Estland, die Empfänger waren sehr dankbar. Es entstanden familiäre Kontakte und Freundschaften, die bis heute halten.

Während einer Verwaltungsreform wurden die zur Stadt Kohtla-Järve zwangsweise zusammengefassten Gemeinden wieder selbstständig, heute ist Norderstedt mit Kohtla-Järve, Jõhvi, Kiviõli und Lüganuse, wozu auch Püssi gehört, verschwistert. Die Transporte wurden 2002 eingestellt, ein Jahr später gründete sich der Verein Freunde von Kohtla-Järve, Jõhvi und Umgebung, der bis heute soziale Projekte in den Partnerstädten unterstützt.

Seit 2004 ist Estland Mitglied der Europäischen Union, der Euro als Zahlungsmittel wurde 2011 eingeführt. Die Sonderstellung, die die estnischen Partnerstädte jahrelang hatten, gehört damit der Vergangenheit an.