Opfer Christian S. bangte tagelang im Krankenhaus um sein Augenlicht. Vier Quickborner im Alter von 22 und 23 Jahren werden der gefährlichen Körperverletzung beschuldigt.
Henstedt-Ulzburg. Es war eine Tat, die ganz Henstedt-Ulzburg entsetzte. Nach der Prügelattacke vor dem Joy hat die Polizei nun vier mutmaßliche Täter festgenommen. Die Quickborner im Alter von 22 bis 23 Jahren werden der gemeinschaftlichen gefährlichen Körperverletzung beschuldigt. Die Polizei konnte einen Haupttäter identifizieren, der für den folgenschwersten Faustschlag verantwortlich sein soll. Der Fall wird nun der Staatsanwaltschaft Kiel übergeben; diese prüft, ob eine Anklage erhoben wird.
In den frühen Morgenstunden des 18. Januar hatten die vier mutmaßlichen Täter eine junge Frau vor der Diskothek Joy lautstark provoziert. Christian S. kam gerade aus dem Joy und forderte die Männer auf, die junge Frau in Ruhe zu lassen. Daraufhin schlugen ihn die vier jungen Männer brutal zusammen. Nach einem Faustschlag des Haupttäters fiel Christian S. auf den Kantstein und musste mit einem schweren Schädelhirntrauma und Prellungen in eine Spezialklinik eingeliefert werden. Die Täter konnten zunächst unerkannt flüchten. Christian S. bangte im Krankenhaus tagelang um sein Augenlicht und damit auch um seinen Job.
Zeugenaussagen brachten Polizei auf die richtige Spur
Inzwischen geht es ihm wieder besser, bleibende Schäden hat Christian S. nicht davongetragen. Deswegen stufte die Polizei die Tat nicht als schwere sondern nur als gefährliche Körperverletzung ein. Die vier mutmaßlichen Täter sind polizeibekannt. Bislang macht der mutmaßliche Haupttäter keine Aussagen zu den Vorwürfen. Unmittelbar nach der Tat suchte die Polizei vergebens nach der Tätergruppe. Auf die richtige Spur brachten die Beamten schließlich verschiedene Zeugenaussagen. Die Videoaufnahmen der Kameras aus dem Joy erhärteten den Tatverdacht gegen ihn.
Anfang Februar hatte die Polizei zunächst einen anderen Tatverdächtigen ermittelt. Dieser konnte durch die neuen Erkenntnisse inzwischen entlastet werden.
Nach der Tat hatte es erneut heftige Diskussionen um die Sicherheit der jungen Partygäste gegeben. Problematisch ist nicht die Situation im Joy selbst, sondern der Weg zum Bahnhof, der durch ein dunkles Gewerbegebiet führt. Der Betreiber des Joy hat unterdessen angekündigt, sich für einen privaten Sicherheitsdienst einzusetzen. Der soll im Gewerbepark für Ordnung sorgen.