Die Kunden im Norderstedter Supermarkt an der Kohfurth mussten den Laden über einen Notausgang verlassen. Die Frau wurde mit einem Schock ins Krankenhaus gebracht.
Norderstedt. „Das war ein heftiger Schreck am Nachmittag.“ Mit diesen Worten kommentierte Stephan Dose, Filialleiter von Lidl an der Kohfurth in Norderstedt, einen ebenso ungewöhnlichen wie spektakulären Unfall: Eine Norderstedterin war mit ihrem VW Passat in den Einkaufsmarkt gekracht und hatte einen Teil der Fassade zerstört. Die Unglücks-Fahrerin kam mit Verdacht auf einen Schock ins Krankenhaus.
„Andere Personen wurden nicht verletzt, denn glücklicherweise befanden sich zu diesem Zeitpunkt keine Personen im Gefahrenbereich“, sagt Sandra Mohr, Sprecherin der Polizei.
Die 33 Jahre alte Passat-Fahrerin war am Montag kurz nach 16.30 Uhr auf der Straße Kohfurth Richtung Ochsenzoller Straße unterwegs. Als sie auf Höhe der Zufahrt zum Lidl-Parkplatz war, hatte sie nach eigenen Angaben zu spät erkannt, dass das vorausfahrende Fahrzeug hielt. Um einen Auffahrunfall zu vermeiden, sei sie nach rechts auf das Gelände des Einkaufsmarktes ausgewichen. Im Schreck habe sie dann die Bremse nicht gefunden, habe die Autofahrerin den Beamten erklärt.
Daher sei ihr Kombi mit einem lauten Knall in den Ein- und Ausgangsbereich des Discounters gekracht. Eine Kundin sei durch den Knall aufgeschreckt worden und habe noch gesehen, wie das Fahrzeug in den verglasten Bereich fuhr und die Scheiben zersplitterten.
Polizei und Feuerwehr rückten an und sperrten den Zugang. Die Kunden im Supermarkt mussten den Laden über einen Notausgang verlassen. Nach dem Unfall blieb der Einkaufsmarkt am Montag geschlossen. Lidl engagierte einen Sicherheitsdienst, das Wachpersonal verhinderte, dass Einbrecher den leichter zugänglichen Einkaufsmarkt ausräumen konnten.
Am gestrigen Dienstag allerdings herrschte schon wieder reger Betrieb zwischen den Regalen und an der Kasse. Die Kunden füllten ihre Einkaufswagen wie immer, verließen den Discounter und registrierten kaum, dass sie nach dem ersten Ausgang schon fast wieder im Freien standen. Denn von der zweiten gläsernen Schiebtür, die die Kunden normalerweise passieren, war nichts mehr übrig – außer einem Haufen Schrott. Der war auf dem Parkplatz zwischengelagert: blaue verbogene Rahmenteile, ein Metallgestell mit einem Hinweispfeil, ein zerquetschter Pappkarton, der ursprünglich mit Ware gefüllt war.
Nur wenige Meter entfernt stand noch das Unfallfahrzeug, die Kennzeichen abmontiert, die Frontpartie des silberfarbenen VW Passat Kombi demoliert, die Motorhaube hochgedrückt, die Frontscheibe gesprungen.
Georg Czennecki sieht sich erst an, was nach der Kollision übrig geblieben ist und nimmt dann die zerstörte Ladenecke in Augenschein. Der Servicetechniker der Firma Assa Abloy, die mit Lidl zusammenarbeitet, muss die zerstörte Fassade wieder herstellen. „Das Loch werden wir zunächst provisorisch mit Holz flicken“, sagt er. Ein anderer Handwerker ist gekommen, um die Alarmanlage zu reparieren, das Meldesystem war durch den Unfall außer Betrieb gesetzt worden.
Filialleiter Stephan Dose ergänzt: „Es wird dauern, bis hier wieder alles so aussieht wie vor dem Crash.“ Wie lange, könne er zurzeit nicht sagen. Er wollte auch keine Angaben zur Höhe des Schadens machen.
Die Polizei wird da schon konkreter. Sie bezieht sich auf Aussagen eines Lidl-Verantwortlichen, der die Schadenshöhe für den Eingangsbereich auf rund 25.000 Euro beziffert habe. Die Polizei schätzt den Schaden am Fahrzeug auf rund 4000 Euro.