Mit einem neuen Projekt will das Jobcenter Kaltenkirchen jungen Menschen ohne Schulabschluss zu einem Job verhelfen. 30 Plätze für Schulverweigerer und -abbrecher im Alter zwischen 15 und 25 Jahren werden geschaffen.
Kreis Segeberg. Mit einem neuen Projekt will das Jobcenter Kaltenkirchen jungen Menschen ohne Schulabschluss zu einem Job verhelfen. Sie können eine Produktionsschule besuchen, in der sie Arbeitsprozesse kennenlernen und die Motivation erhalten, einen Berufsweg einzuschlagen. „Die jungen Leute können dort die Erfahrung machen: Ich kann etwas, ich bin etwas wert“, sagt Stefan Stahl, stellvertretender Leiter des Jobcenters.
Er sucht jetzt Sponsoren für das Projekt. 30 Plätze für Schulverweigerer und -abbrecher im Alter zwischen 15 und 25 Jahren will er an den Standorten Norderstedt, Kaltenkirchen und Bad Segeberg schaffen.
„Bislang gibt es für die Schwächsten der Schwachen keine Angebote“, sagt Stahl. Die Produktionsschule solle ein unterstützendes Angebot für junge Menschen bieten, die viele Frustrationserlebnisse hinter sich haben.
Bis zu 15 Monate können die Teilnehmer die Schule besuchen und dort zumeist handwerkliche Arbeiten erledigen. Wenn es gut läuft, erreichen sie danach eines von drei gesteckten Zielen: Sie machen einen Schulabschluss, sie starten mit einer Ausbildung oder sie finden einen Job. Dabei wird das Jobcenter eng mit den Jugendämtern zusammenarbeiten.
300.000 Euro wird das Projekt pro Jahr kosten. Wenn der Europäische Sozialfonds Zuschüsse zahlt, kann Stahl in diesem Jahr loslegen. Er setzt außerdem auf die Unterstützung von Unternehmern, die in Zeiten von Nachwuchsmangel auf jeden jungen Mitarbeiter angewiesen sind und Patenschaften für einzelne Teilnehmer übernehmen können. 2500 Euro würde pro Jahr eine Patenschaft für einen Teilnehmer kosten, der nach der Produktionsschule in den Betrieb wechseln könnte.
„Wir können es uns als Gesellschaft nicht leisten, einen jungen Menschen verloren zu geben“, sagt Stahl und appelliert an die Unternehmen, sich zu engagieren. Auch Angebote für Praktika und Kooperationen von Betrieben mit der Produktionsschule nimmt er entgegen. Informationen unter Telefon 04191/72 22 80 oder per Mail an stefan.stahl@jobcenter-ge.de.