Auf dem Gelände des Krankenhauses werden 166 Reihenhäuser entstehen. Die Deutsche Reihenhaus AG, die das knapp 50.000 Quadratmeter große Gelände gekauft hat, will 30 Millionen Euro investieren.
Kaltenkirchen. Die Stadt Kaltenkirchen bekommt ein neues Wohnquartier. Auf dem Gelände des seit Jahren geschlossenen Krankenhauses werden 166 Reihenhäuser entstehen. Bürgermeister Hanno Krause hofft, dass im kommenden Jahr die ersten Gebäude stehen werden. Die Deutsche Reihenhaus AG, die das knapp 50.000 Quadratmeter große Gelände von den Paracelsus-Kliniken gekauft hat, will rund 30 Millionen Euro investieren.
Das Wohnungsbauunternehmen und die Klinik-Kette hatten sich in der vergangenen Woche über den Kaufvertrag geeinigt. „Damit findet die längere Suche nach einem geeigneten Nachnutzungskonzept ein Ende“, sagt Carsten Oberpenning, der Projektleiter der Paracelsus-Kliniken, der mit der Stadt und der Deutschen Reihenhaus AG verhandelt hatte.
Die Gebäude stehen seit Jahren leer. Immer wieder scheiterten die Versuche, einen Käufer zu finden. Offenbar hatte die Klinik-Gruppe Preise gefordert, die Investoren nicht zahlen wollten. Auch Gespräche mit der Stiftung Alsterdorf waren gescheitert. Für die ersten Pläne von Paracelsus, eine Fachklinik auf dem Areal anzusiedeln, fanden sich ebenfalls keine Interessenten. Die Klinik-Gruppe war nach der Schließung zunächst davon ausgegangen, das Gelände für eine neue psychosomatische Klinik nutzen zu können.
„Das Ergebnis der etwa zweijährigen Verhandlungen ist für die städtebauliche Entwicklung in Kaltenkirchen unter den gegebenen Umständen positiv“, sagt Krause. „Gleichwohl vermisse auch ich die Klinik.“ Viele Kaltenkirchener hatten 2010 erfolglos gegen die Schließung protestiert. Schon damals galten die Gebäude als sanierungsbedürftig. Inzwischen sind überall Vandalismusschäden zu finden.
Um Platz für die Reihenhäuser zu schaffen, werden die alten Gebäude abgerissen. „Das geplante Reihenhauswohngebiet an der Alvesloher Straße passt sich gut in die vorhandene Eigenheimbebauung ein“, meint Krause. Auf der Fläche soll außerdem eine neue Kindertagesstätte „Abenteuerland“ mit Krippe und Kindergarten gebaut werden. Der Bürgermeister will besonders junge Leute in das Quartier am westlichen Ortsausgang locken.
Bevor die Bauarbeiter anrücken können, muss der Bebauungsplan geändert werden. Noch sind die Flächen als Sondergebiet Krankenhaus ausgewiesen. Die Stadtverwaltung geht davon aus, dass die neuen Pläne bis zum Ende des Jahres fertig sind. Parallel zu diesem Verfahren kann die Deutsche Reihenhaus AG geänderte Abrissgenehmigungen einholen und Bauanträge stellen. „Kaltenkirchen ist eine junge und aufstrebende Stadt mit attraktiven Angeboten für Familien“, sagt der Vorstand des Unternehmens, Carsten Rutz: Deswegen freuen wir uns sehr darüber, dass wir hier ein neues Quartier in bester Lage entwickeln dürfen.“ Unmittelbar mit dem Eintreffen der Baugenehmigung wolle die AG mit den Arbeiten auf dem Grundstück starten. „Spätestens Anfang 2016 werden die ersten Eigenheimbesitzer in den Wohnpark ziehen können“, sagt Rutz.
Im Idealfall könnten die ersten Häuser schon Ende 2015 übergeben werden. Die Preise für Reihenhäuser des Unternehmens bewegen sich zwischen 130.000 und 230.000 Euro. Genaue Preise für das Kaltenkirchener Projekt stehen noch nicht fest. Die Deutsche Reihenhaus AG baut pro Jahr rund 600 Wohnhäuser.
Das Kölner Unternehmen plant darüber hinaus, auf dem einstigen Krankenhausgelände eine Tiefgarage mit 140 Parkplätzen sowie ein Blockheizkraftwerk zu bauen. Krause sagt außerdem zu, mit den Stadtwerken über eine bessere Stadtbus-Anbindung des Viertels zu sprechen. Denkbar sei etwa ein dichterer Takt.
Die Nahversorgung mit Lebensmitteln soll ein kleiner Supermarkt übernehmen, der auf dem Gelände der abgerissenen Edeka-Filiale neben der Volkshochschule an der Straße Am Kretelmoor gebaut werden soll. Die Stadtverwaltung führt bereits Gespräche mit mehreren Lebensmittelketten.