Die Forderung der Bürger, auf der Schleswig-Holstein-Straße an diversen Stelen für mehr Sicherheit zu sorgen gibt es nicht erst seit gestern. Politik und Verwaltung blieben bislang aber untätig.
Die Grünen mussten sich für ihre Sicherheitsinitiative auf der Schleswig-Holstein-Straße den Vorwurf des Populismus von der CDU-Fraktion gefallen lassen. Wer sich nur mal zehn Minuten an die Schleswig-Holstein-Straße stellt und dem brandgefährlichen Treiben an der Einmündung Exerzierplatz zusieht, der kommt zu der Erkenntnis, dass es sich bei der Forderung nach einer Ampel nicht um Populismus, sondern um gesunden Menschenverstand handelt.
Besser gesagt: Es ist eigentlich unfassbar, dass es in einer 75.000-Einwohner-Stadt am Rande Hamburgs auf stark befahrenen Landesstraßen derart gefährliche Übergänge gibt. Da werden Schüler, die von der Gemeinschaftsschule Harksheide nach Glashütte oder in der Gegenrichtung vom Schulzentrum Süd in Richtung Harksheide wollen, auf gerade hübsch ausgebauten Radwegen auf ein haarsträubendes Nadelöhr mit Mittelinsel heran geführt, auf dem sie eine Schleswig-Holstein-Straße überqueren sollen, auf der die meisten der täglich über 20.000 Autofahrer eine Durchschnittsgeschwindigkeit von mindestens 80 bis 100 Stundenkilometern völlig in Ordnung zu finden scheinen und das 60-Stundenkilometer-Gebot an der Stelle ignorieren. Die Verkehrsplanung an der Einmündung Exerzierplatz wirkt in Spitzen-Belastungszeiten wie naive Fahrlässigkeit.
Nicht Populismus ist den Grünen vorzuwerfen, sondern der übrigen Kommunalpolitik und der Verwaltung in Norderstedt in ihrer Gesamtheit Untätigkeit.