Der Vibrafonist stellt seine Biografie „A – One –Two –Three – Four“ vor und gibt mit Pianist Boris Netsvetaev in der Kaltenkirchener Volkshochschule ein Jazz-Konzert mit eigenen und anderen Titeln.

Kaltenkirchen. Wolfgang Schlüter ist die Jazz-Legende am Vibrafon. Er startete 1956 seine Karriere im Hamburger Jazzclub Barrett mit Pianist Michael Naura und seinem Quintett, trat mit dem Lyriker Peter Rühmkorf auf, war Dirigent der NDR-Bigband, wurde mit dem Deutschen Jazz-Preis und im vorigen Jahr mit dem Jazz-Echo ausgezeichnet.

Am 12. November 2013 feierte er seinen 80. Geburtstag. Mit einem Konzert im Kulturwerk Norderstedt. Das alles hat Wolfgang Schlüter seiner Tochter Nadja Hahn detailliert erzählt, und sie hat es aufgeschrieben. Heraus kam das Buch „A – One –Two –Three – Four“, in dem nicht nur die Lebensgeschichte dieses großen Musikers steht, sondern auch eine Stück Jazzgeschichte von den 30er-Jahren bis heute. Am Freitag, 14. März, liest Nadja Hahn aus der Schlüter-Biografie, ihr Vater macht am Vibrafon die Musik dazu, Boris Netsvetaev am Klavier. Beginn ist um 20 Uhr im Kulturraum der VHS, Am Kretelmoor 40.

„Ich habe das Buch selbst verlegt, weil mir dann niemand reinreden konnte“, sagt Schlüter. Auch Fotos von Baby Schlüter sind in dem Band zu sehen, ebenso Aufnahmen mit dem Michael Naura Quintett im Barrett, mit Peter Rühmkorf, mit seiner Band New Generation, vom NDR-Abschiedskonzert und dem Berliner Jazzfestival.

„Ich hatte viele Fragen an meinen Vater, weil ich sein Leben so spannend finde“, sagt Nadja Hahn, Leiterin der VHS Kaltenkirchen. Zwar gebe es wissenschaftliche Werke über das Wirken ihres Vaters, aber kein „persönliches Buch“. Mehr als zwei Jahre haben sich Tochter und Vater zum Erzählen und Schreiben getroffen, haben Fotoalben gewälzt und in Erinnerungen gegraben. „Ich habe alles so aufgeschrieben, wie er es erzählt hat“, sagt Hahn. Wolfgang Schlüter ist nahezu erblindet.

„Ich will mit dem Lesekonzert auch die Volkshochschule unterstützen“, sagt Schlüter. Weder er noch Netsvetaev nehmen Honorar, der Eintritt von 15 Euro kommt in voller Höhe der VHS zugute. „Wir sind finanziell zwar gesund, können aber jeden Euro gebrauchen“, sagt Bernd Runge, Fachbereichsleiter Kultur der VHS.

Karten zu 15 Euro gibt es bei der VHS, unter Telefon 04191/91 76 13, in der Buchhandlung Fiehland an der Holstenstraße in Kaltenkirchen und an der Abendkasse. Das Buch, 168 Seiten, 12,90 Euro, gibt es bei Book on Demand in Norderstedt und in jeder Buchhandlung.