Manchmal passiert ja nicht so viel, aber diese Woche hatte es wirklich in sich. Zunächst überraschte der Online-Handelsgigant Amazon mit der medienwirksamen Meldung, man wolle bereits in wenigen Jahren die georderte Ware dem Kunden mittels automatischer Mini-Drohnen zustellen.
Die Zustellungsdetails bleiben jedoch unklar. Meine Vermutung: Anstelle der Schornsteine (das Heizen wird sowieso bald verboten, viel zu umweltschädlich) werden alle Häuser mit Trichtern nachgerüstet, über denen die Paketlieferung zielgenau ausgeklinkt wird. Fragile Ware wird vor Versand so dick mit „Vorsicht, zerbrechlich“-Aufklebern umwickelt, dass nichts passieren kann – wenn doch, Pech gehabt.
Die allerorten umherschwirrenden Drohnen bieten künftig auch ganz neue Glücksspielkonzepte, zum Beispiel: Sie und Ihr Nachbar bestellen zeitgleich etwas bei Amazon. Zwei Drohnen landen auf dem Dach / im Vorgarten / der Fensterbank (so genau weiß man es noch nicht). Sie entfernen die Ware, verbinden die beiden Flatterflügler mit einer Wäscheleine und wetten auf die Absturzstelle – besser als Kuhfladenroulette. Ebenfalls hohen Unterhaltungswert verspricht die Anschaffung eines Schießeisens (liefert Amazon bestimmt auch bald an jedermann). Drohne im Visier, stehend oder liegend, das ist großer Sport und führt zwangsläufig zu einer neuen Olympiadisziplin: Drohntaubenschießen.
Und dann war da noch die Kundenumfrage der Henstedt-Ulzburger Online-Hotelvermittlung „Roomnight“. Mit dem Ergebnis: Mehr als jeder zweite Befragte wünscht sich Hotels mit romantischen Arrangements, jeder fünfte möchte dort gerne Sex-Spielzeuge angeboten bekommen. Also echt jetzt: Da nehme ich ganz unschuldig nachts meine blutjunge Sekretärin mit aufs Hotelzimmer, die findet im Nachttisch statt der Bibel Handschellen und Vibrator – und bevor ich „Genfer Konvention!“ schreien kann, bin ich gefesselt. Das möchte ich nicht. Sollen sich doch demnächst die Sextoys-Junkies ihren Spielzeugbedarf diskret per Amazondrohne ans Hotelzimmerfenster liefern lassen.
Am Frühstückstisch können sie ja ihren Kollegen gegenüber behaupten, im Paket sei bloß eine Bibel gewesen.