Das sagen Segeberger Hoteliers zu einer Umfrage des Henstedt-Ulzburger Online-Hotelvermittlers Roomnight. Danach hatten sich knapp 15 Prozent der 2450 Befragten Sex-Spielzeug auf dem Hotelzimmer gewünscht.
Kreis Segeberg. Romantik, Erotik und Sex-Spielzeuge im Zimmer – das wünschen sich Hotelgäste. So lautet das Ergebnis einer Umfrage des Online-Hotelvermittlers Roomnight aus Henstedt-Ulzburg. Das Unternehmen hatte 150.000 Kunden nach ihren Wünschen gefragt. 2450 haben geantwortet. „Das Ergebnis ist verblüffend: Mehr als jeder zweite Reisende wünscht sich Hotels mit erotischen bzw. romantischen Arrangements, jeder fünfte möchte sogar Sex-Spielzeuge für ein unvergessliches Hotelwochenende angeboten bekommen“, sagt Roomnight-Geschäftsführer Thomas Nordmeier.
Dildos auf dem Zimmer, Handschellen oder andere Spielzeuge, die den Sex prickeln lassen können und sollen, sind allerdings für die Hoteliers im Kreis Segeberg kein Thema. Unisono sagen sie: „Solche Wünsche und Vorlieben haben wir noch nicht von einem einzigen unserer Gäste vernommen.“ Wer denn solche Hilfsmittel bevorzugt, bringe sie sicherlich selbst mit und verschwinde damit auf dem Zimmer, ohne großes Aufhebens davon zu machen.
Es sei allerdings ein Trend zu Romantik und Wellness zu erkennen. „Raus aus den eigenen vier Wänden, Gemütlichkeit genießen und die Seele baumeln lassen, das ist nach wie vor gefragt“, sagt Lutz Frank, Vorsitzender des Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) im Kreis Segeberg. Der Wunsch nach Sex-Spielzeug sei ihm noch nicht untergekommen. Er selbst betreibt die Turmschänke in Seedorf, ein Hotel, das bevorzugt für Hochzeitsfeiern gebucht wird. „Und anschließend schlafen sich die Gäste richtig aus und genießen ihr Frühstück“, sagt Frank.
Auch sein Kollege Guido Eschholz, Direktor des Vitalia-Seehotels in Bad Segeberg, kann die Ergebnisse der Umfrage nur zum Teil bestätigen. „Aus unserer Sicht ist richtig, dass der Trend zu einem romantischen Wochenende mit Verwöhnfaktor nach wie vor zu spüren ist.“ Spätestens am Freitagnachmittag packen die Geschäftsleute die Koffer und machen Platz für Paare, die sich ein paar Tage vom häuslichen Alltag verabschieden und abseits von Kindern und Pflichten die Liebe neu entfachen wollen. „Diese Gäste bleiben dann auch überwiegend im Hotel“, sagt Eschholz. Sie genießen den Aufenthalt in den Zimmern, die mit gedämpften Licht, Rosenblättern auf der Bettdecke und einer Flasche Champagner romantische Stimmung vermitteln. Sie lassen sich massieren, Paare steigen gemeinsam in den Bronzezuber und entspannen. „Inzwischen nutzen nicht nur Gäste von weiter weg unsere speziellen Arrangements, viele kommen aus der Umgebung“, sagt der Hotelchef.
Im Best Western Hotel Schmökerhof spielen diese Wohlfühlfaktoren eine untergeordnete Rolle: „Wir haben überwiegend Geschäftsleute als Gäste“, sagt Hotelchefin Angelika Schmid. Da komme es weniger auf Rosenblätter als vielmehr darauf an, den Gästen schnelles Internet zu bieten. Geschäftliche Tagungen und Seminare seien zunehmend knapp kalkuliert. Nach den Arbeitstreffen belieb noch Zeit zum Essen und vielleicht für ein Bier in der Bar. „Doch schon Ausflüge nach Hamburg, wie sie früher an der Tagesordnung waren, gehören kaum noch zum Programm“, sagt die Hotelchefin. Auch sie habe noch nie erlebt, dass ein Gast Sexspielzeug auf sein Zimmer haben wolle.
Dirk-Uwe Schörner, Direktor des Mercure Hotel Köhlerhof in Bad Bramstedt, bestätigt den Trend zu Romantik und ungestörter Zweisamkeit. „Den Wunsch nach Sex-Spielzeug auf dem Zimmer haben wir allerdings noch nie gehört“, sagt er. Und das werde wohl auch so bleiben.
Roomnight plant nach den Ergebnissen der Umfrage schon den nächsten Schritt. „Diese Erkenntnisse sind für uns als Reisevermittler sehr wichtig. Nur wenn wir auch genau wissen, was unsere Kunden wünschen, können wir entsprechende Angebote machen. Und nicht nur das: Mit diesem konkreten Bedarfsprofil werden wir an die Hotelbetreiber herantreten und entsprechende Angebote einfordern“, sagt Roomnight-Geschäftsführer Thomas Nordmeier.