Demnächst werden die Unterlagen im Rathaus zur Einsicht ausgelegt
Henstedt-Ulzburg . Der Ausweisung eines neuen Naturschutzgebietes in Henstedt-Ulzburg steht nicht mehr viel im Wege. Die Vorarbeiten sind geleistet, die Untersuchungen des Bodens und der Wasserverhältnisse sind abgeschlossen, die Auslegungsunterlagen werden vorbereitet: Das Lütt Wittmoor soll nach der benachbarten Oberalsterniederung das zweite Naturschutzgebiet in der Gemeinde werden.
Das jetzige Landschaftsschutzgebiet grenzt südlich an das Naturschutzgebiet Oberalsterniederung an und reicht bis in Höhe der Paracelsus-Klinik an der Wilstedter Straße. Schon 1986 hatte das damalige Landesamt für Naturschutz und Landschaftspflege vorgeschlagen, das Lütt Wittmoor zum Naturschutzgebiet aufzuwerten. Die Gemeinde will das auch, um Schutz- und Entwicklungsmaßnahmen gezielter umsetzen zu können.
Das geplante Naturschutzgebiet ist Teil eines ehemals großen Moor- und Heidegebietes, das sich von Henstedt-Rhen bis zum Tangstedter Forst erstreckte. Durch Torfabbau, Kultivierung und teilweise auch Besiedlung sind nur noch Restmoore übrig geblieben. Einen Schwerpunktbereich des Biotopverbundsystems bildet das Gebiet gemeinsam mit der Oberalsterniederung, die außer durch Fließgewässer- und Grünland-Lebensräume auch durch Hoch- und Zwischenmoore geprägt ist.
Durch die Nutzung und die heute noch bestehende Entwässerung hat sich der Charakter des Moor-Heide-Gebietes dermaßen verändert, dass die Voraussetzungen für eine echte Hochmoor-Regeneration fehlen. Ziel ist deshalb die möglichst ungestörte Entwicklung der Moorflächen und ihrer Randbereiche sowie die Erhaltung und Förderung von Heideflächen.
Angelika Bretschneider vom Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume geht davon aus, dass es im nächsten Jahr mit der Ausweisung als Naturschutzgebiet klappt - vorausgesetzt, betroffene Landwirte erheben keine Klage gegen das Vorhaben. Sie dürfen ihre Flächen dann zwar weiter nutzen, können eine Weidefläche aber nicht mehr zu einem Acker umwandeln.