Lesen Sie hier, was der Norderstedter Arne Hentschel als Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks bei seinem Einsatz an der jordanisch-syrischen Grenze erlebt. Ein Blog aus dem Krisengebiet.
Mit 22 Grad ist es heute recht frisch hier. Die Arbeit läuft gut.
Aktuell reparieren wir vorhandene Wasserentnahmestellen und planen gerade den Bau weiterer Abnahmestellen. In dieser Woche wollen wir mit dem Bau einer zusätzlichen Pipeline beginnen. Durch den ständigen Zustrom werden ständig neue Wasserleitungen benötigt.
Aktuell kommen jede Nacht inzwischen 3000 bis 4000 Menschen in Za’atari an. Bei der Menge kann man sich leicht vorstellen, dass das Wassernetz ständig erweitert werden muss. Selbstverständlich gibt es in einer solchen Situation viele Probleme. Allerdings sind die Hilfsorganisationen inzwischen gut eingespielt.
Jede Organisation hat ihre festen Aufgaben. Das beginnt bei der Aufnahme der Flüchtlinge an der Grenze, geht über die Registrierung im Camp, die Verteilung der Hilfsgüter und Zelte bis zur Kinderbetreuung. Ja, es dauert in solchen Nächten dann ein paar Stunden, bis jeder versorgt ist. Es bekommt aber definitiv jeder seinen Platz.
Ich bin hier vielen interessanten Menschen begegnet. Unter den Syrern sind viele, die in Deutschland gelebt haben. Ich hatte ein sehr nettes Gespräch mit einem lokalen Helfer von uns. Er war studierter Wasseringenieur in der DDR. Seinen Altersruhestand wollte er bei der Familie in seiner Heimat genießen. Nun lebt er seit Monaten als Flüchtling in diesem Camp. Er hat seine Familie hierher in Sicherheit gebracht. Nun weiß er nicht, wie es weitergehen soll.