Die Künstlerin des Malstudios löste beim Abendblatt die Vereinbarung von “Gute Geschäfte“ ein

Norderstedt. Plötzlich saß sie da, am Schreibtisch gegenüber, auf einem Stuhl nebenan, den großen Block vor sich, guckte, wägte ab, zeichnete, radierte, wischte, nickte zufrieden. Fast unbemerkt von ihrem Motiv zeichnete Helga Keßler Porträts vom Redaktionsteam der Norderstedt-Ausgabe des Hamburger Abendblatts.

Redaktionsleiter Frank Schulze war ebenso dran wie Cochise, der Schäferhund seines Stellvertreters Gerd Schlüter und weitere Redaktionsmitglieder. Helga Keßler brachte uns alle zu Papier. Mehr als eine Woche war sie in der Redaktion an der Rathausallee in Norderstedt gern gesehener Gast.

Die Treffen zwischen Wirtschaft und Vereinen bringen viele neue Impulse

Ihr Besuch war ein Ergebnis der Aktion "Gute Geschäfte - Marktplatz für Unternehmen und Gemeinnützige", die auf Initiative von Norderstedt Marketing im September des vergangenen Jahres in der Passage des Norderstedter Rathauses stattfand und auf der sich Firmen, gemeinnützige Vereine und Norderstedter Kulturträger nach dem Motto "Ich gebe dir, und du gibst mir" trafen. Höchstes Gebot: Es darf kein Cent gezahlt werden.

Ziel der Veranstaltung: Die Norderstedter Vereine erzählen den Norderstedter Unternehmen, wo ihnen was warum fehlt und bieten eine Gegenleistung an, beispielsweise eine Theateraufführung bei einer Firmenfeier, einen Box-Kursus oder eben Porträt-Zeichnen wie das Malstudio. Als Gegenleistung erhalten die Mitglieder von der Norderstedt-Redaktion unter dem Titel "Wie schreibe ich eine Pressemitteilung?" demnächst einen Kursus.

Die Aktion "Gute Geschäfte" läuft bundesweit, in der Metropolregion Hamburg ist die Norderstedter Gute-Geschäfte-Veranstaltung indes einzigartig. So war das Treffen von Unternehmen und Vereinen im Rathaus auch bestens besucht.

"Das Treffen zwischen Wirtschaft und gemeinnützigen Vereinen bringt den Teilnehmern auf vielen Ebenen viele neue Impulse", sagte Carsten Krohn, Filialleiter der Raiffeisenbank und Leiter der Aktion beim Verein Norderstedt Marketing, der diese Aktion erstmals im September vor drei Jahren startete.

Insgesamt 30 Firmen und ebenso viele Ehrenamtler schlossen mehr als 60 Vereinbarungen. "Als Berichterstatter haben wir erkannt, dass dieser Marktplatz eine gute Möglichkeit ist, mit vielen Menschen aus den unterschiedlichsten Bereichen dieser Stadt in Kontakt zu kommen", sagte Redaktionsleiter Frank Schulze und freute sich, dass viele Vereinsmitglieder zum Hamburger Abendblatt kamen.

Beim Verein Kodokan erhalten Abendblatt-Journalisten Box-Training

Das Angebot, an einem Kursus in Pressearbeit teilnehmen zu können, lockte nicht nur das Malstudio. Auch der Verein Kodokan traf mit dem Hamburger Abendblatt eine Vereinbarung: Presse-Kursus gegen Box-Training. Für Turgay Gül und Stefan Jacobs von dem Verein für Selbstverteidigung und Kampfsport war es der erste Marktplatz. "Wir wollen mit möglichst vielen Leuten in Kontakt treten", sagte Turgay Gül. In Zukunft sollte sich also in Acht nehmen, wer Abendblatt-Journalisten an die Weste will!

Auch der Kulturträger Friendship Force traf mit dem Abendblatt eine Gute-Geschäfte-Vereinbarung. Mit Besuchern aus fernen Ländern kann der Verein die Druckerei in Ahrensburg besuchen. Mit dem Musikverein Norderstedt vereinbarte das Abendblatt einen Pressearbeit-Kursus gegen Musik-Auftritt und mit dem TSC Glashütte einen Schreib-Kursus gegen eine Tennis-Schnupperstunde.

"Fast alle Vereine brauchen Sponsoring", sagte Initiator Krohn. Aber die tradierten Methoden, Spenden zu generieren, würden nicht mehr funktionieren. Eine Bitte um finanzielle Unterstützung würden die meisten Unternehmer ignorieren. Doch wenn die Vereine eine gute Idee präsentieren, könne das Sponsoring für beide Seiten zum Gewinn werden.

Helga Keßlers Journalisten-Porträts jedenfalls sind im Herbst in der Flur-Galerie des Abendblatts in Norderstedt zu sehen.