Der Komödiant und Autor Norbert Tank erhielt einen Sonderpreis für sein Lebenswerk. Kindertheater gab Kostproben ihres Könnens.
Norderstedt . "Let's Rock!" Die Blues Brothers rockten an der Luft-Gitarre und mischten die Festgäste auf. Hinter der temperamentvollen Truppe steckt eine Gruppe von Tanks Theater, die zu Ehren von Theaterchef Norbert Tank über die Bühne im Kulturwerk am See tobte.
Zur Verleihung des sechsten Norderstedter Kulturpreises, den das Amateurtheater Pur erhielt, zeichnete die Stadt Norbert Tank mit einem Sonderpreis für sein Lebenswerk aus. Vor voll besetztem Saal. Segebergs Landrätin Jutta Hartwieg war da, Norderstedts Stadtpräsidentin Kathrin Oehme, Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote mit Ehefrau Doris, Kulturdezernentin Anette Reinders, die CDU-Landtagsabgeordnete Katja Rathje-Hoffmann, viele Theaterfreunde und Politiker.
1971 stand der "Erzkomödiant", so Grote in seiner Laudatio auf Tank, erstmals als junger Prinz beim Norderstedter Amateur-Theater (NAT) auf der Bühne. 1993 gründete er sein eigenes Theater, schrieb elf Bühnenstücke, die auch ins Holländische übersetzt und bis jetzt mehr als 200-mal inszeniert wurden. Zurzeit geht der niederdeutsche Autor wieder einmal fremd. Er schreibt das Weihnachtsmärchen "Schutzengel und Schmutzengel". Und zwar auf Hochdeutsch.
"Das Theater Pur zeichnet sich durch eine kluge und offene Vereinsführung aus", lobte Jury-Mitglied Wolfgang Dellke den sechsten Kulturpreisträger. Alles sei in Bewegung. "Alle Gruppen arbeiten autark, sind aber nie sich selbst überlassen", sagte der Buchhändler in seiner Laudatio und hob besonders die Nachwuchs-Förderung des Theaters Pur hervor. Den Preis überreichte Stadtpräsidentin Oehme.
"Ich war gerade im Garten, als ich die Nachricht vom Kulturpreis für unser Theater erhielt", sagte Michael Scharbert, Vorsitzender des Theaters Pur, in seiner Dankesrede. Besonders dankte er Silke Ahrens-Rapude, die das Theater Pur mit ihm gegründet hatte: "Silke, das ist auch dein Preis."
"Das Theater Pur ist wie ein Kind. Seit Bestehen hat es Rückschläge, Wachstumsschmerzen, Familien-Zwist gegeben", sagte Scharbert. Man müsse so ein Kind behüten, ihm aber auch die Freiheit zur Entwicklung geben: "Das Theater Pur hat in dieser Stadt viele Menschen, die dieses Kind behüten." Der Kulturpreis sei so etwas wie ein Uni-Abschluss für das Kind Theater.
Kostproben ihres hohen ehrenamtlichen Engagements und Könnens gaben die Kindertheater, das English Theatre Curtain Call und die Erwachsenen mit einem Auszug aus dem "Sams"-Weihnachtsmärchen "Eine Woche voller Samstage", das am 15. Dezember, 14 und 17 Uhr, Premiere im Festsaal am Falkenberg, Langenharmer Weg 90, hat.
Auch Tanks Theater brachte fröhliche Szenen auf die Bühne und beschloss die Feier mit "Auf der Reeperbahn nachts um halb eins". Norbert Tank hielt es nicht mehr in der Ehrenreihe, er sprang zu den Seinen auf die Bühne und sang kräftig mit. Das Publikum erhob sich und stimmte ein.