Kaltenkirchen. Bei einem Besuch in der AKN-Zentrale in Kaltenkirchen hat sich die Vorsitzende der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Eka von Kalben, dafür ausgesprochen, den Schienenprojekten im nördlichen Hamburger Umland Vorrang vor der Stadtbahn in Kiel einzuräumen. Im Programm ihrer Partei werde der S-Bahn nach Bad Oldesloe und der Elektrifizierung der AKN-Strecke nach Kaltenkirchen Priorität gegenüber dem Kieler Projekt eingeräumt, sagte von Kalben.
"Wir wollen die Pendler im Hamburger Raum auf die Schiene bringen", sagte die Fraktionsvorsitzende. Sie räumte allerdings ein, dass in der Koalitionsvereinbarung der SPD-geführten Landesregierung keine Priorität festgelegt sei.
Bei beiden Projekten sei die Haltung Hamburgs von großer Bedeutung. Der Hansestadt gehören 50 Prozent der AKN-Aktien, die andere Hälfte hält Schleswig-Holstein. Dass Pendler, Besucher der Einkaufszentren und Touristen ein gutes Bahnangebot nutzen könnten, liege auch im Interesse Hamburgs, sagte von Kalben.
Die AKN und ihre Anteilseigner warten auf ein Gutachten über die Kosten und den Nutzen einer Elektrifizierung inklusive S-Bahnanbindung der Strecke nach Kaltenkichen. Ende des Jahres soll die Analyse vorliegen.
Die Fraktionsvorsitzende regte im Gespräch mit AKN-Vorstand Wolfgang Seyb einen Nachtbetrieb der Eisenbahngesellschaft an Wochenenden nach dem Vorbild der Hamburger U- und S-Bahnen an. Betrieblich seien Nachtfahrten kein Problem, sagte Seyb. Allerdings müsse die Finanzierung von den Ländern geklärt werden.