Bad Segeberg. Am 13. November 1979 beschloss die Stadtvertretung Bad Segeberg, die Fortführung der Karl-May-Spiele der Kalkberg GmbH Bad Segeberg zu übertragen. Denn zu diesem Zeitpunkt wies die Bilanz Verluste aus: 491 000 Mark im Jahr 1978, 374 000 Mark im Jahr 1979. Die Stadt konnte und wollte es sich nicht leisten, das Defizit der Spiele zu tragen. Die SPD-Fraktion hatte damals sogar die Auflösung der Karl-May-Spiele im Sinn. Stattdessen sollten dort mehr Großkonzerte stattfinden. Denn die hatten sich als sehr erfolgreich erwiesen. Das Freilichttheater wird noch heute mehrmals im Jahr an Konzertveranstalter vermietet.
Das Interesse der Segeberger war groß: 35 "mutige" Personen wollten sich an der GmbH beteiligen. Ihr Engagement zeichnete sich aus: Von 1983 wurden wieder Gewinne verbucht. Der Grund dafür waren die actionreichen Inszenierungen von Klaus-Hagen Latwesen und die groß angelegten Werbekampagnen. Die Kalkberg GmbH hatte einen Werbevertrag mit dem Zeitpunkte-Verlag geschlossen, der bis heute gültig ist. Geschäftsführer ist Wolfgang Spahr, der über exzellente Verbindungen ins Show-Geschäft verfügt und viele Verpflichtungen von namhaften Schauspielern eingefädelt hat. Es wurde mehr Geld für die Werbung ausgegeben: 1982 waren es rund 87 000 Mark, ein Jahr später schon 225 000 Mark.
Mit der Umstrukturierung der Karl-May-Spiele und der intensiven Werbung wurden die Indianerspiele zu einem Dauererfolg: Seit 1983, als ein Plus von 151 696 Mark erwirtschaftet wurde, werden in der Bilanz des Betriebszweiges "Karl-May-Spiel" Gewinne ausgewiesen. In den vergangenen Jahren kamen fast immer mehr als 300 000 Besucher in das Freilichttheater, aber die "magische Zahl" ist 200 000: Ist diese Besuchermarke erreicht, erwirtschaften die Spiele Gewinn, dann sind alle Ausgaben (etwa vier Millionen Euro) gedeckt.