Schnee und Eis machen das Autofahren zu einem Problem. Züge haben Verspätung, wenn sie denn überhaupt fahren.

Flugzeuge können oft weder starten, noch landen. Der Winter hat uns im Griff. Aber er bietet auch Chancen: Er schenkt Zeit - zum Beispiel für Gespräche, die sonst nie geführt werden. Menschen, die sich sonst kaum eines Blickes würdigen, reden plötzlich miteinander.

Gestern Morgen zum Beispiel: Beim Spaziergang mit dem Hund wird in den frühen Morgenstunden überall Schnee geschippt, Nachbarn fangen an zu klönen, zufällig vorbeikommende Spaziergänger werden einbezogen. Man bleibt stehen, unterhält sich über die Probleme mit den Schneemassen und kommt fast automatisch auf das Weihnachtsfest zu sprechen.

Jeder hat seine ganz persönliche Geschichte zu bieten: Die Kinder kommen am ersten Feiertag, erstmals wird bei der Schwester gefeiert. Und Geschenke? Nein, wir schenken uns nichts mehr. Klare Abmachung. Und alle fühlen sich wohl dabei.

Das sind die Standardthemen, leichte Variationen sind möglich. Aber worüber gesprochen wird, ist egal. Wichtig ist die Unterhaltung an sich, das kurze Verweilen, das Miteinander, die Gemeinschaft für Minuten. Endlich kommt man auch mal mit der Familie aus dem Eckhaus ins Gespräch. Dort sind abends stets die Fenster erleuchtet, aber Gesichter konnten dem Haus bisher nicht zugeordnet werden. Zeit ist ein kostbares Gut. Jeder sollte sich davon etwas mit ins nächste Jahr hinüberretten.