Die Stadt wollte der Wirtin die Konzession entziehen. Da gab sie freiwillig auf
Norderstedt. Kaum hat das "Moby Dick" den Umzug vom Ochsenzoll an die Ochsenzoller Straße hinter sich gebracht, da ist die einst berüchtigte Party-Kneipe auch schon wieder dicht. Wirtin Christiane Heitmann, 44, hat offenbar die Notbremse gezogen. Die Stadt hatte nach unbestätigten Angaben den Konzessionsentzug vorbereitet. Welche Hintergründe das Verfahren hatte, dazu gab es am Freitag aus dem Rathaus keine Angaben - Datenschutz.
Nicht mehr Koma-Saufen, sondern Mittagstisch - so war Heitmann am neuen Standort angetreten. Sie versprach, alles werde anders und vor allem nicht mehr so wild. Doch kaum hatte sie wiedereröffnet, da gab es auch schon Ärger. Als am frühen Morgen des 21. November ein betrunkener 19-Jähriger vor dem "Moby Dick" durchdreht, gehen Besucher des Lokals die Polizeibeamten an, die den Mann festnehmen wollen. Es kommt zu einer Rangelei mit einem Beamten und zum Einsatz von Pfefferspray.
Im Internet kommentiert Wirtin Christiane Heitmann die Schließung ihrer Kneipe so: "Es nervt, und es macht keinen Spaß. Die Stadt Norderstedt und die Nachbarn halten uns für ,Prolls und Assis' und setzten alles dran, uns loszuwerden und haben es jetzt geschafft. Ich will das nicht und beende jetzt die Moby-Zeit." Dass das gutbürgerliche Experiment mit Mittagstisch und gemütlicher Einrichtung an der Ochsenzoller Straße gescheitert ist, lastet sie auch ihren Gästen an. "Der eine oder andere Vollidiot hat nicht dabei geholfen, diese Vorurteile aus der Welt zu schaffen. Ich denke, dass es sich von selbst versteht, dass diese Affen sich nie wieder blicken lassen brauchen."
Die Wirtin hat allerdings bereits angekündigt, dass sie irgendwo in Norderstedt "etwas Neues" aufmachen möchte. Dabei kann es für sie von Vorteil sein, dass sie dem Konzessionsentzug mit der freiwilligen Schließung vorweg gekommen ist.