Eine kurze Nachfrage bei den beiden Männern, die im Auftrag der Stadt seit dem letzten Wochenende Streife am U-Bahnhof Mitte laufen: Wie war der erste Arbeitstag?
Whiskey-trinkende Jugendliche, die vor einem dröhnenden Ghettoblaster "Party" am Bahnhof machten hätten ziemlich dumm aus der Wäsche geschaut, als die beiden Herren in Schwarz sie des Platzes verwiesen. "Wir sind hier schon seit drei Jahren - ihr erst seit einem Abend. Also macht mal halblang!" Danach war die Party beendet.
Eine Szene, die verdeutlicht, dass es überfällig war, dem Bereich um den U-Bahnhof ein weiteres Korrektiv hinzuzufügen. Denn trotz der Bemühungen der Polizei und seiner Sonderermittlungsgruppen blieb es für den Bürger bisher bei der trostlosen Tatsache, dass gegen Störenfriede, die sich benehmen wie die losgelassene Sau, doch kein Kraut gewachsen ist.
Man muss jetzt nicht das in den 90er-Jahren erfolgreiche "Zero Tolerance"-Prinzip des ehemaligen New Yorker Bürgermeisters Rudolph Guiliani bemühen, der mit derselben Vehemenz gehen Kaugummis in der U-Bahn wie gegen Serienmörder in der Bronx vorging.
Doch das extreme Beispiel lehrt, dass Beharrlichkeit und Konsequenz in der öffentlichen Sicherheit unabdingbar sind. Prävention bedeutet insofern: Wenn Norderstedt schlimmere Zustände am U-Bahnhof Mitte verhindern will, dann stellt sich die Frage gar nicht, ob die Streifen wieder eingestellt werden.