Langsam kommen die Mitglieder vom finanziell angeschlagenen Tierschutzverein Westerwohld ins Grübeln. Ihre Beiträge reichen nicht mehr, die Spenden sprudeln nicht wie erhofft, und der Zweckverband Fundtiere Segeberg West, zu dem sich Henstedt-Ulzburg, Kaltenkirchen, Norderstedt, das Amt Kisdorf, Ellerau und das Amt Kaltenkirchen-Land zusammengetan haben, will seine Zuschüsse von jährlich 52 735 Euro auch nicht erhöhen. Die jährlichen Ausgaben betrugen zuletzt 135 000 Euro und steigen weiter. Steht der Verein vor der Pleite?
Um solches Missgeschick abzuwehren, greift der Tierschutzverein nach einem Rettungsanker. Er will wieder Hunde aus Polen und anderen Ländern kaufen und in Deutschland weitervermitteln. Dieses lukrative Geschäft hatte er, vielleicht aus Angst vor Nachforschungen des Deutschen Tierschutz-Bundes und der Behörden vorübergehend aufgegeben.
Jetzt soll die Vereinskasse erneut durch Einnahmen aus dem Hundehandel aufgefüllt werden. Dieses Mal mit Hilfe eines Gewerbescheins. Das Verwaltungsgericht Schleswig hat dies in einem Urteil auch für gemeinnützige Tierschutzvereine angeordnet.
Der Schuss mit dem Hundehandel könnte jedoch nach hinten losgehen. Dann nämlich, wenn Ordnungsamt und Zweckverband ihre Nachforschungen und Kontrollen endlich verstärken und entdecken sollten, dass in Westerwohld für deutsche Fundtiere kein ausreichender Platz mehr zur Verfügung steht.