Im Herbst will die Kammer die neue Filiale eröffnen und den Service für die Firmen in der leistungsstarken Metropolregion verbessern.

Norderstedt. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Lübeck will auch in Norderstedt Präsenz zeigen. "Wir werden im Herbst eine Geschäftsstelle in der Stadt eröffnen", sagte IHK-Geschäftsführer Matthias Schulz-Kleinfeldt (59), den die Vollversammlung in Norderstedt zum neuen Hauptgeschäftsführer und damit zum Nachfolger des früheren schleswig-holsteinischen Wirtschaftsministers Bernd Rohwer wählte, der auf eigenen Wunsch aus dem Amt ausschied.

"Die Achse von Norderstedt über Henstedt-Ulzburg, Ellerau und Kaltenkirchen bis nach Bad Bramstedt erbringt einen erheblichen Teil der Wirtschaftsleistung in Schleswig-Holstein", sagt IHK-Präses Christoph Andreas Leicht. Was hier erwirtschaftet werde, sei durchaus vergleichbar mit den Ergebnissen aus den Wirtschaftsräumen Kiel und Lübeck. Norderstedt wiederum sei das wirtschaftliche Kraftzentrum im Süden des Kreises, in dem gut 16 000 Unternehmen und damit knapp ein Viertel der IHK-Mitglieder ihren Sitz haben. Die Betriebe erwirtschaften rund 25 Prozent des Kammer-Umsatzes.

Um den Mitgliedern optimalen Service und eine gute Erreichbarkeit der Angebote zu ermöglichen, will die Kammer das Netz der Geschäftsstellen erweitern. Bisher betreuen die Mitarbeiter der Geschäftsstelle in Ahrensburg die Unternehmen im Raum im südwestlichen Kreis Segeberg. "Das bedeutet für die Unternehmen weite Wege", sagte Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote, der die Entscheidung für eine Filiale in Norderstedt begrüßte. Damit komme die Kammer dem Wunsch vieler Unternehmen nach. Vor allem Mitarbeiter der in der Region stark vertretenen Export-Unternehmen müssten ein- bis zweimal pro Woche nach Ahrensburg fahren, um sich die für die Ausfuhr erforderlichen Genehmigungen von der IHK zu holen. Knapp 30 000 dieser Bescheinigungen stellt die Kammer pro Jahr aus.

Standort der neuen IHK-Anlaufstelle werde wohl das Kontorhaus neben dem Rathaus. Dort gibt es nicht nur freie Räume, dort hat auch die Entwicklungsgesellschaft Norderstedt ihre Heimat - optimal für die angestrebte enge Kooperation zwischen den Wirtschaftsförderern und der Kammer. "Wir planen zudem eine enge Zusammenarbeit mit der Handelskammer Hamburg, Unternehmen arbeiten oft über Landesgrenzen hinweg", sagte Präses Leicht. Und da müsse die IHK folgen, die sich als Sprachrohr der Unternehmer versteht und sich künftig in Norderstedt und Umgebung stärker einmischen will als bisher.