Der Mann macht einen ganz nervös! Er fingert in seinem Gesicht herum, springt immer wieder auf, stellt Fragen über Fragen, ist rastlos und droht,

Norderstedt. Der Mann macht einen ganz nervös! Er fingert in seinem Gesicht herum, springt immer wieder auf, stellt Fragen über Fragen, ist rastlos und droht, das gut eingefädelte Spiel mit seiner Angst und seinen Zweifeln zum Scheitern zu bringen. Jan Sänger (21) spielt den fahrigen, angsterfüllten Studenten Granillo. Der hat mit seinem Kommilitonen Brandon den angeblich perfekten Mord begangen und ausgerechnet den einzigen Sohn von Lady Kentley umgebracht. Tim Seebrandt (22) ist Brandon, und er gibt den mordenden Studenten als Gegenpart zum angstschlotternden Granillo mit betonter Ruhe und Überlegenheit. Jedenfalls anfangs. Denn kann Brandon den perfekten Mord beweisen? Ein Widerspruch in sich.

Das Theater Pur legt mit der Krimikomödie "Party für eine Leiche" jetzt eine Inszenierung auf die Bühne des Theatersaals am Schulzentrum Süd, dessen Spiel bei der Premiere immer dichter wurde, je enger sich die Schlinge um die Mörder zieht. Die "Coolness" wird von schleichender Angst unterwandert, und das spielen Seebrandt und Sänger mit beklemmender Konzentration. Die wird durch das Spiel von Helje Meßfeldt (48) als Dozent Rupert Cadell noch verstärkt. Der nämlich deutet Granillos Angst richtig und verleitet das Duo mit perfiden Fragen zu Fehlern. Meßfeldt macht das sehr subtil.

Dieses Umeinanderkreisen des Trios wird von Leila Arden gebrochen. Julia Grünke (23) legt das "Blondchen" als verwöhnte Göre mit koketten und schrillen Zügen an. Damenhaft und distinguiert bleibt Jutta Schmidt-Scherlitzki (58) als Lady Kentley ganz bei sich, während Udo Spallek (22) als Keneth sehr yuppiehaft daherkommt, und Frauke Stoffers (37) den Diener Sabot very british mit einer unheimlich wirkenden Nuance spielt. Regisseur Björn Gödelt (21) hat eine gute Inszenierung vorgelegt.

Aufführungen: Sonnabend und Sonntag, 20. und 21. September, 19 Uhr, Theatersaal am Schulzentrum Süd, Poppenbütteler Straße 230. Eintritt 6 Euro.