Nachbarn hatten sich über den Marihuana-Geruch beschwert. Der 24-Jährige kam vor dem Amtsgericht mit einer Verwarnung davon.

Norderstedt. Weil er im Keller seines Hauses ein ganzes Beet mit Cannabispflanzen angelegt hatte, musste sich ein 24-jähriger Norderstedter jetzt vor dem Amtsgericht verantworten. Dominik v. G. behauptete dort allerdings, dass er das Marihuana keinesfalls verkaufen wollte, sondern es als medizinisches Allheilmittel benötigte, mit dem er seine diversen Leiden behandelte. Aufgeflogen war das Ganze, weil sich seine Nachbarn von dem Marihuana-Geruch belästigt fühlten.

Nach dem missglückten Lehrabschluss zum Gas-Wasserinstallateur hatte Dominik v. G. vergeblich versucht, sich selbstständig zu machen. Schließlich räumte er sein Sparkonto ab und mietete im Juli 2006 ein teures Haus in Norderstedt - in der Hoffnung, eine Wohngemeinschaft gründen zu können. Aber auch das klappte nicht.

Zu schaffen machten ihm zu dieser Zeit diverse Beschwerden, so litt er unter Angst- und Essstörungen, Schlaflosigkeit, Kopf- und Rückenschmerzen und Tinnitus. Ärzte, so sagte er vor Gericht aus, hätten ihm nicht helfen können. Im Internet habe er dann gelesen, dass Cannabis auch als Heilmittel eingesetzt würde - das habe er dann mal ausprobieren wollen, so der Angeklagte.

Zunächst kaufte er sich Cannabis, mischte es ins Essen - und, so der 24-Jährige, es habe tatsächlich gewirkt! Weil er Geld sparen wollte, kam er dann auf die Idee, das Cannabis in seinen eigenen vier Wänden selbst anzubauen.

Bei einer Hausdurchsuchung stellte die Polizei im Januar 2007 dann 45 Hanfpflanzen, Anzuchttöpfchen mit Setzlingen und elf Schalen mit getrockneten Substanzen und insgesamt 2793 Gramm Marihuana sicher.

Der Staatsanwalt beantragte eine Geldstrafe von 1400 Euro, die Richter Reinhard Leendertz in eine Verwarnung auf Bewährung umwandelte: Wenn Dominik v. G. sich zwei Jahre nichts zu Schulden kommen lässt, erlischt die Geldstrafe.