Gesundheitsministerin Gitta Trauernicht überbrachte den Bescheid: Die Kliniken im Norden stünden im Wettbewerb mit Hamburg gut da.
Henstedt-Ulzburg. 408 Kinder wurden in diesem Jahr bereits in der Paracelsus-Klinik Henstedt-Ulzburg geboren. Verwaltungsdirektor Manfred Glasmeyer wünscht sich, dass es bis zum Jahresende noch mindestens doppelt so viele werden. Dafür wird die Geburtshilfe in jedem Fall gerüstet sein. Damit Mütter und Babys, aber auch alle anderen Patienten, optimal versorgt werden, hat das Land Schleswig-Holstein 9,1 Millionen Euro für die Erweiterung und Modernisierung bewilligt.
Schleswig-Holsteins Gesundheitsministerin Gitta Trauernicht (SPD) überreichte dem Geschäftsführer der Paracelsus-Kliniken Deutschland, Peter Glausing, gestern den Bewilligungsbescheid. Damit will das Land den Klinik-Standort stärken. Die Ministerin nutzte den Besuch zugleich, um sich ein Bild von der Arbeit auf der Wochenstation zu machen.
"Unseren letzten Zuschuss haben wir vor zehn Jahren unter anderem für den Einbau von Nasszellen auf den einzelnen Stationen bekommen", sagte Glausing. Mit der Unterstützung zeige das Land, welch großes Interesse es an "unserem Klink-Standort" habe. Gerade kleine Krankenhäuser stünden in direkter wirtschaftlicher Konkurrenz zu den Krankenhäusern in Hamburg und müssten viel für das Patientenwohl leisten. Auch Bürgermeister Volker Dornquast sieht die Finanzspritze als klares Signal für die Stärkung der örtlichen Klinik.
Im ersten Bauabschnitt, der so schnell wie möglich realisiert werden soll, sollen der Eingangsbereich und die Cafeteria mit Außenterrasse attraktiver und großzügiger gestaltet werden. Im Neubau wird ein OP-Bereich mit drei Räumen geschaffen, die direkt mit Aufwachraum, Intensivpflege, Waschräumen, Steril- und Büroräumen verbunden sein werden.
"Wir optimieren so die Betriebsabläufe, erhöhen die Betriebssicherheit und verbessern das Patientenwohl", sagte Peter Clausing. Die Ministerin präsentierte Zahlen: In Schleswig-Holstein müsse jeder fünfte Bürger einmal im Jahr ins Krankenhaus zur Behandlung, das mache jedes Jahr 570 000 Patienten. 140 000 Mitarbeiter seien im schleswig-holsteinischen Gesundheitswesen tätig. "Das ist im bundesdeutschen Vergleich Spitze", resümierte Gitta Trauernicht.
Mit hoch motivierten Mitarbeitern müsse die Versorgung und Betreuung der Patienten weiter verbessert werden. So könnten die sinkenden Kinderzahlen kompensiert werden. Außerdem müssten die Kliniken im nördlichsten Bundesland deutlich machen, dass Eltern aus Schleswig-Holstein im eigenen Bundesland entbinden können. Die Standards in den hiesigen Krankenhäusern seien gut.