Der Innen- und Rechtsausschuß des Kieler Landtages wird sich demnächst zum zweiten Mal mit der Fahndung nach dem Serientäter beschäftigen. Dort wird die größte Handy-Fahndung der deutschen Kriminalgeschichte zur Sprache kommen, die ein Richter des Segeberger Amtsgerichts nach dem Großbrand im Sonderpostenmarkt "Jawoll" genehmigt hatte. Die Polizei hatte 700 Bürger schriftlich befragt, die in der Nähe der Brandstelle zur Tatzeit telefoniert hatten. Bereits während der vergangenen Sitzung des Ausschusses hatte insbesondere die FDP kritisiert, daß die Rechtsgrundlage für diese Form der Massenfahndung in der Strafprozeßordnung (StPO) fehle. Darüber hinaus habe sich der Richter in seiner Genehmigung nicht an die StPO gehalten, da er die Aktion nicht inhaltlich begründet, sondern lediglich auf die gesetzlichen Grundlagen verwiesen habe. Auch der Vize-Datenschutzbeauftragte des Landes, Johann Bizer, hatte die massenhafte Handy-Ortung kritisiert und das Vorgehen als "unverhältmäßig" bezeichnet und davor gewarnt, Zeugen wie Beschuldigte zu behandeln.