Der Polizei ist ein weiterer Schlag gegen die gewaltbereite rechtsextreme Szene in Südniedersachsen gelungen.
Göttingen. Fahnder hätten den Lieferanten der Pumpgun gefasst, mit der ein Rechtsradikaler Ende November in Göttingen auf den Inhaber einer Nachtbar geschossen habe, teilte die Polizei am Montag mit. Bei dem 47-jährigen Sportschützen im Kreis Northeim sei eine illegale Waffenschmiede entdeckt worden. Der Feinmechaniker habe Dekorationswaffen zu scharfen Waffen umgebaut und verkauft.
Direkte Kontakt zur rechtsextremen Szene habe der polizeilich bislang unbekannte Mann aber nicht gehabt, so die Ermittler. Die Pumpgun sei über zwei Zwischenstationen bei dem Neonazi gelandet, der sich derzeit vor Gericht wegen versuchten Totschlags verantworten muss. Er hatte bei dem Überfall mit zwei Bekannten außerdem versucht, die Nachtbar in Brand zu stecken.
Nach intensiven Ermittlungen unter anderem im Internet waren die Fahnder auf die Spur des 47-Jährigen gekommen. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung und seiner Werkstatt wurden 20 Schusswaffen, 5000 Schuss Munition und elfeinhalb Kilogramm an Treibladungsmitteln entdeckt. Außerdem verfügte der Schütze über ein Sammelsurium an Waffenteilen wie Läufe und Schalldämpfer. Er kam nach Abschluss der Ermittlungen auf freien Fuß.