Der echte Hausschwamm ist ein Schimmelpilz und zerstört Holz. Er ist ein Hauptverursacher für immense Schäden in Gebäuden.

Göttingen. Göttinger Wissenschaftler haben zusammen mit einem internationalen Forscherteam das Genom des schädlichen Hausschwamms (Serpula lacrymans) entschlüsselt. Prof. Ursula Kües und Andrzej Majcherczyk vom Göttinger Institut für molekulare Holzbiotechnologie teilten am Donnerstag mit, der Hausschwamm sei ein Braunfäulepilz. Er greife totes Holz an, baue die darin enthaltene Zellulose ab und richte dadurch in Gebäuden massive Schäden an. Die Entschlüsselung könnte dazu beitragen, den Pilz in Zukunft gezielter zu bekämpfen.

Außerdem wollen die Wissenschaftler die Erkenntnisse über verschiedene Holzabbaustrategien der Braunfäulepilze und einen bereits zuvor analysierten Weißfäulepilze für die Produktion erneuerbarer Energien nutzen. Die Arbeitsgruppe von Prof. Kües arbeitet zusammen mit internationalen Wissenschaftlern an der Entwicklung enzymatischer Verfahren, um künftig den Kraftstoff Bioethanol kostengünstig und umweltfreundlich in großen Mengen aus nachwachsenden Rohstoffen Lignolzellulose herstellen zu können. Das Ergebnis der Studie wurde am Donnerstag in der Fachzeitschrift „Science“ im Internet veröffentlicht.