In Norddeutschland sind die Zahlen der Arbeitslosen im Januar wie üblich deutlich angestiegen. Schuld daran ist unter anderem auch das Winterwetter.

Hannover/Kiel/Schwerin. Das anhaltende Winterwetter hat die Arbeitslosigkeit in Niedersachsen weiter deutlich steigen lassen. Insgesamt waren im Januar 312.054 Menschen arbeitslos gemeldet, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Dienstag in Hannover mitteilte. Trotz des Anstiegs sei es aber die niedrigste Arbeitslosenzahl in einem Januar seit 18 Jahren, hieß es. Gegenüber dem Dezember gab es 29.228 mehr Arbeitslose (+10,3 Prozent). Die Zahl lag jedoch um 18.314 unter der des Vorjahresmonats (-5,5 Prozent). Die Arbeitslosenquote stieg von 7,1 Prozent im Vormonat auf 7,8 Prozent. Im Januar 2010 lag die Arbeitslosenquote bei 8,3 Prozent.

Der Januar sei immer einer der schwächsten Monate auf dem Arbeitsmarkt, da vor allem witterungsabhängige Betriebe ihr Geschäft ruhen ließen und Personal entließen, sagte der Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Niedersachsen-Bremen, Klaus Stietenroth.

Im Land Bremen gab es im Januar 39.185 Arbeitslose, 1.991 mehr als im Dezember (+5,4 Prozent). Damit lag die Arbeitslosenzahl auf dem gleichen Niveau wie vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote kletterte von 11,5 Prozent im Vormonat auf 12,1 Prozent. Im Jahr zuvor lag sie ebenfalls bei 12,1 Prozent. „Zu Jahresanfang entwickelt sich der Arbeitsmarkt im Land Bremen erfahrungsgemäß immer ungünstig, der aktuelle Anstieg entsprach der Größenordnung der vergangenen drei Jahre“, sagte Stietenroth. Entlassungen in witterungsabhängigen Branchen wie dem Bau hätten für steigende Arbeitslosenzahlen unter Männern gesorgt.

Zahl der Arbeitslosen im Norden gestiegen

Die Arbeitslosigkeit in Schleswig-Holstein hat im Januar deutlich zugenommen. Im ersten Monat des neuen Jahres waren im Land 117.300 Menschen ohne festen Job und damit 13.400 mehr als im Dezember. Das teilte die Bundesagentur für Arbeit am Dienstag mit. Die Zunahme zum Dezember sei saisontypisch und nicht konjunkturell bedingt. Davon betroffen sind im Winter jedes Jahr besonders der Wohnungs- und Straßenbau sowie der Tourismus. Im Vergleich zum Januar des vorigen Jahres hielt der Trend zum Abbau der Arbeitslosigkeit mit einem Rückgang um 2100 Betroffene an. Die Erwerbslosenquote beträgt nunmehr 8,2 Prozent. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten stieg nach den aktuellsten Zahlen vom November auf mehr als 839.000 und damit den höchsten Stand in diesem Monat seit 1999.

Die Erwerbslosenzahlen in Mecklenburg-Vorpommern sind im Januar deutlich gestiegen

Auch in Mecklenburg-Vorpommern ist die Zahl der Arbeitslosen im Januar deutlich auf 127.700 gestiegen. Im Dezember waren es noch 17.900 Erwerbslose weniger, wie die Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit in Kiel am Dienstag mitteilte. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich von 12,7 auf 14,8 Prozent. Geschäftsführungsmitglied Friedhelm Siepe sagte: „Dieser Anstieg ist allerdings saisonal und nicht konjunkturell bedingt.“ Er machte besonders die Buchungsrückgänge im Tourismus sowie die Auftragslücken im Wohnungs-, Straßen- und Gartenbau dafür verantwortlich. Im Laufe des Jahres erwarte er einen Rückgang der Arbeitslosenzahl auf 90.000. (dpa/dapd)