Bremen. Der Zwei-Städte-Staat Bremen ist mit einer Fläche von 404 Quadratkilometern und rund 660.000 Einwohnern das kleinste der 16 Bundesländer. Das Land an der Weser besteht aus den beiden Städten Bremen (etwa 548.000 Einwohner) und Bremerhaven (rund 115.000).
Wichtigste Arbeitgeber sind neben den Häfen die Automobilindustrie sowie die Genussmittel- und die fischverarbeitende Industrie. Die Hansestadt hat sich zudem zu einem Luft- und Raumfahrtstandort entwickelt. Bremerhaven ist einer der größten Autoumschlagplätze in Europa. Bremens größtes Problem ist die enorme Verschuldung von rund 17 Milliarden Euro. Regiert werden Land und Stadt Bremen vom Senat. An der Spitze steht der Präsident des Senats und Bürgermeister Jens Böhrnsen (SPD). Für die kommunalen Belange hat Bremerhaven einen eigenen Magistrat. In dem Bundesland regiert seit 2007 eine rot-grüne Koalition.
Die bekanntesten Denkmäler Bremens sind neben den Stadtmusikanten das mehr als 600 Jahre alte Rathaus und die Roland-Statue, eine Symbolfigur für die Freiheit der Stadt. Das Rathaus und der Roland gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Die Stadt ging um das Jahr 800 aus einer Bistumsgründung hervor. 1186 wurden ihr vom staufischen Kaiser Friedrich Barbarossa die ersten Freiheiten verliehen. Durch das Linzer Diplom wurde die Stadt an der Weser 1646 zur Freien Reichsstadt. Auch nach dem Untergang des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation 1806 blieb Bremen als „Freie Hansestadt Bremen“ ein souveräner Staat. Unter der NS-Diktatur endete die Selbstständigkeit zunächst 1934 durch die Gleichschaltung der Länder und das Gesetz über den Neuaufbau des Reiches.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges konnte Bremen an die Jahrhunderte alte Tradition der Selbstständigkeit anknüpfen. Am 22. Januar 1947 proklamierte der amerikanische General und Militärgouverneur in Deutschland, Joseph T. McNarney, dass die Freie Hansestadt Bremen als selbstständiges Land wieder hergestellt wird. Bremen und Bremerhaven wurden als Zwei-Städte-Staat eigenständiges Land.