Die Designerin Manuela Offenborn schneiderte zur Fußball-Weltmeisterschaft 17 Abendroben in den Nationalfarben von WM-Teilnehmern.

Herrnburg. Deutschland zeigt ein starkes Ballspiel vorne, Südafrika punktet mit Überraschungen im rückwärtigen Raum: Mit Ball-Kleidern im wahrsten Wortsinn hat Designerin Manuela Offenborn aus dem mecklenburgischen Herrnburg ihrer Vorfreude auf die Fußball- Weltmeisterschaft in Südafrika modischen Ausdruck verliehen. Die WM beginnt am Freitag. Verspielt, mit Pailletten besetzt, könnte nicht nur der Traum in Schwarz-Rot-Gold einen echten Treffer bei weiblichen Fußballfans landen.

Auch die Farben des ersten afrikanischen WM-Landes kombinierte Offenborn aufwändig und liebevoll zu einem „Sturm“ aus farbenfrohem, glänzendem Satin. Knalliges Rot, Blau und Grün umspielen in klaren Linien den ausladenden Reifrock des Südafrika- Kleides, Dutzende „runde Leder“ schließlich zieren am Rücken die lange weiße Schleppe. Die gelernte Fremdsprachenkorrespondentin und in Zürich ausgebildete Modedesignerin arbeitet hauptberuflich als Sekretärin in Lübeck, betreibt aber im benachbarten Herrnburg (Nordwestmecklenburg) auch noch ein Brautmodengeschäft. Bereits die Europameisterschaft 2008 hatte der kreativen Fußballkennerin den Anstoß gegeben, die Nationalfarben der 16 EM-Teilnehmer in Hochzeitskleider zu verwandeln - ein echter Hingucker für Fans auf Brautmessen und Modenschauen.

Accessoires wie luftige Hüte, glitzernde Kragen oder freche Fußballaufkleber im Dekolleté machen ihr Spiel mit Länderfarben und Stoffen erst rund, wie Offenborn sagt. Zur Weltmeisterschaft nun schießt die sportbegeisterte Schneiderin ihr persönliches „Golden Goal“ mit dem Südafrika-Kleid. Es sei sozusagen der Schlusspfiff einer einmaligen Riege rauschender Ball-Roben.

„Mein Ziel sind die Autogramme aller Fußballer der deutschen Nationalmannschaft auf diesem Unikat“, sagt sie. Dann erst würde der edle Dress ein richtig kleidsames Aushängeschild für die WM vom 11. Juni bis 11. Juli. Und nach dem Endspiel will sie ihr Glanzstück für einen guten Zweck versteigern. „Fußball ist zu einem Sport geworden, der die Massen mitreißt und die Menschen zusammenbringt“, begründet die Modeschöpferin ihre besondere Kollektion. Den hohen gesellschaftlichen Stellenwert der WM für die deutsche Bevölkerung belegt auch eine aktuelle Umfrage des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Danach genießt die Nationalmannschaft um Bundestrainer Joachim Löw eine hohe Popularität und vermittelt „ein großes Gemeinschaftsgefühl“, hieß es. Schon vor dem ersten Spiel vermeldet der deutsche Einzelhandel eine enorme Nachfrage nach Fanartikeln. Bäcker kreieren WM-Torten und Fußballbrötchen. Mit ihren WM-Kleidern verbreitet die Mecklenburger Modemacherin zum Cup am Kap eine ganz besondere Festtagsstimmung.