Das Tauziehen um das millionenschwere Projekt Wellnessoase Keitum-Therme - Sylts teuerste Bauruine - ist beendet. Die Gemeinde freut es.
Keitum/Sylt. Die Gemeinde Sylt und das mit dem Bau der Keitum-Therme beauftragte Unternehmen einigten sich vor einem Schiedsgericht in Frankfurt, dass die Bauverträge unwirksam sind und das Grundstück mit dem begonnenen Bau an die Gemeinde zurückfällt.
„Ich freue mich sehr“, sagte Sylts Bürgermeisterin Petra Reiber. Über das Grundstück am Wattenmeer kann die Gemeinde nun wieder frei verfügen. Auf der Baustelle für die 15,5 Millionen Euro teure Wellness-Oase wird seit seit Juni 2008 nicht mehr gearbeitet.
Nach endlosen Querelen hatten die Gemeindevertreter der Gemeinde Sylt-Ost Ende Juli 2008 die Verträge mit dem Bauunternehmen gekündigt. Die Keitum Therme Sylt Ost Betriebsgesellschaft mbH und Co. KG (kurz Betriebs KG) des Stuttgarter Planungsbüros Uwe Deyle akzeptierte die Kündigung allerdings nicht. Deshalb klagte die Gemeinde, die bereits 12,5 Millionen für die Bauruine bezahlt hat, im März 2009 auf Rückgabe des Grundstücks und der Bauruine.
Nun sollen zunächst die Mauern auf Schäden geprüft werden. „Erst nach Prüfung der Bausubstanz können politische Entscheidungen folgen, was mit dem Rohbau passiert“, sagte die Bürgermeisterin. Sie könne sich vorstellen, aus bereits bestehenden Becken ein Freibad zu machen, hatte sie noch vor dem Schiedstermin gesagt. Möglich sei aber auch, die Ruine komplett abzureißen. „Entscheidend ist die Bausubstanz.“