Nach der bittersten Niederlage in ihrer Geschichte sucht die SPD auch in Niedersachsen nach neuen Konzepten.
Hannover. Die Wahlsieger CDU und FDP feierten ihren Sieg bei der Bundestagswahl und betonten, ihre gute Zusammenarbeit in der Regierung in Niedersachsen könne beispielhaft für den Bund sein. Grüne und Linke freuten sich über ihre deutlichen Stimmengewinne und kündigten einen harten Oppositionskurs an.
Nach dem ersten Trend von Infratest dimap im Auftrag des NDR verliert die SPD in Niedersachsen knapp 15 Prozentpunkte und kommt auf 28,6 Prozent der Stimmen. "Das ist immer noch das beste Ergebnis aller Landesverbände", sagte Parteichef Garrelt Duin, räumte aber zugleich ein: "Wir hatten beim letzten Mal den Bundeskanzler in unseren Reihen an der Spitze, der hat diesmal gefehlt."
Die CDU kommt nach dem ersten Trend in Niedersachsen auf 32,7 Prozent und würde leicht verlieren. "Wir sind stärkste politische Kraft, das allein zählt", sagte Parteichef David McAllister. Große Gewinner sind die drei kleinen Parteien: Die FDP gewinnt mehr als fünf Prozentpunkte dazu und kommt auf 14 Prozent. Die Grünen erreichen elf Prozent der Stimmen, 3,6 Punkte mehr als vor vier Jahren. Die Linken können ihr Ergebnis mehr als verdoppeln und kommen auf 8,8 Prozent.
In der SPD herrschte Katerstimmung. "Das ist der worst case", sagte Fraktionschef Wolfgang Jüttner. Das Ergebnis bedeute eine "schwere Zäsur" für die Partei. "Es muss alles auf den Prüfstand." Die SPD müsse daran arbeiten, ihren Charakter als Volkspartei zu erhalten. Landesparteichef Garrelt Duin erklärte: "Wir haben jetzt vier Jahre Zeit, uns zu erneuern." Die SPD habe einen massiven Vertrauensverlust erlitten.
Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) betonte: "Ich freue mich, dass es erstmals seit 15 Jahren eine schwarz-gelbe Mehrheit im wiedervereinigten Deutschland gibt." CDU-Landeschef David McAllister lobte das starke Abschneiden der FDP. "Das ist ein Hammer-Ergebnis", freute sich Niedersachsens FDP-Landeschef Philipp Rösler.