Am Sonntag gibt Peter Maffay in Salzgitter - dem Wahlkreis von Umweltminister Sigmar Gabriel - ein Konzert. Maffay: „Weil ich ihn mag“.

Salzgitter. Wie lange ihre Freundschaft schon währt, wissen Peter Maffay und Sigmar Gabriel nicht genau. Der eine meint, sie hätten sich in Goslar kennengelernt, der andere tippt auf eine Veranstaltung mit Willy Brandt auf der Loreley. Auf jeden Fall schätzen sich der Rocksänger und der SPD-Politiker seit langem. An diesem Sonntag gibt Maffay mitten im Bundestagswahlkampf in Salzgitter, im Wahlkreis von Bundesumweltminister Gabriel, ein Konzert. „Weil ich ihn mag“, sagt Maffay dazu schlicht. Er werbe nicht für die SPD, sondern für Sigmar Gabriel. „Ich bin stolz, dass ein weltbekannter Musiker wie Peter Maffay für mich wirbt“, entgegnet Gabriel. „Unsere Musik hat kein Parteibuch. Wir haben nicht vor, uns vor einen politischen Karren zu spannen“, betont Maffay, der am Sonntag 60 Jahre alt wurde.

Das Konzert sei vielmehr ein Dankeschön für Gabriel, der seit vielen Jahren die Maffay-Stiftung für traumatisierte Kinder unterstütze. Er habe Spenden gesammelt, Kinder nach Mallorca auf die Finca des Sängers gebracht und vor allem immer wieder geholfen, wichtige Kontakte für die Stiftungsarbeit zu knüpfen. „Seine Solidarität mit Kindern hat er damit immer wieder dokumentiert“, sagt Maffay. Gabriel hilft nach eigenem Bekunden gern. „Ich habe großen Respekt vor Peter Maffay, nicht nur künstlerisch, auch vor dem, was er gesellschaftspolitisch leistet.“ Musikalisch freut sich Gabriel auf die alten Hits ebenso wie auf die Songs des neuen Maffay-Albums. Bevor am Sonntag in der Eissporthalle Rockmusik angesagt ist, kommt allerdings die Politik zu Wort. Maffay, Gabriel und SPD-Kanzlerkandidat Frank Walter Steinmeier präsentieren sich auf der Bühne im Gespräch. Also doch Wahlkampf für die SPD? „Nein, Parteien haben mich noch nie sehr interessiert“, betont der Musiker.

Außerdem sei er sich noch nicht sicher, wo er bei der Bundestagswahl sein Kreuzchen machen werde. „Jahrelang habe ich SPD gewählt, im Moment habe ich den Eindruck, die Partei hat doch an Kraft verloren.“ Das gelte aber weder für Steinmeier noch für Gabriel. In Gabriel sehe er ohnehin weniger den SPD-Mann, sondern mehr den Umweltpolitiker. „Die Umwelt ist ein wichtiges Zukunftsproblem, das parteiübergreifend gelöst werden muss. Und soweit ich das beurteilen kann, ist das, was Gabriel dazu beiträgt vollkommen in Ordnung. Ihm sind Lösungen wichtig.“ Auch ihm, Maffay, ginge es um Lösungen und Konzepte bei seinem sozialen Engagement für Kinder. „Und da habe ich auch aus anderen Parteien Politiker getroffen, die gute Arbeit leisten.“ Erst kürzlich hätten an einem Symposium der Peter Maffay-Stiftung in Tutzing zum Thema „Begegnungen – Schutzräume für Kinder“ neben Gabriel auch Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) teilgenommen. Auch wenn Peter Maffay für keine Partei werben will, für die Wahl will er das allemal: „Wahlen sind in unserem demokratischen System das Mittel, um etwas zu ändern – wer das nicht nutzt, der darf hinterher nicht meckern“, sagt der Musiker. Durch seine Kindheit in Rumänien wisse er, wie wichtig freie Wahlen sind.