Deutschlands älteste noch fahrtüchtige Normalspur-Dampflok ist nach zehnjähriger Zwangspause gestern wieder auf Tour gegangen.
Schwerin. Die Fahrt der 111 Jahre alten Lok führte vom Hauptbahnhof Schwerin ins 35 Kilometer entfernte Rehna (Nordwestmecklenburg) und zurück. Die rund 100 Fahrgäste nahmen in ebenfalls historischen Wagen Platz. Die Lokomotive mit der Nummer 91134 stand seit 1999 still, weil der Betreiberverein nach eigenen Angaben die 80 000 Euro für die alle zehn Jahre fällige Hauptuntersuchung nicht zusammenbrachte. Zur Bundesgartenschau in der Landeshauptstadt schoss die Landesregierung nun Geld zu.
Die Lokomotive wurde 1898 in Elsass-Lothringen gebaut, der Kessel in Königsberg. Zuletzt fuhr sie bis 1966 als Rangierlok auf dem Schweriner Hauptbahnhof. 20 Jahre nachdem sie ausgemustert worden war, begann die Restaurierung. Schließlich konnte Nummer 91 134 von 1991 bis 1999 als Traditions-Lok zu besonderen Anlässen in Schwerin und Umgebung aufs Gleis geschickt werden.
Weitere Fahrten in diesem Sommer sind an vier Wochenenden bis zum 13. September geplant. Neben Rehna führen Touren auch nach Ludwigslust und Parchim. Die Lokomotive zieht dabei historische Wagen, deren ältester aus dem Jahr 1872 stammt. Der jüngste ist aus dem Jahr 1930. Auf den jeweils etwa 70 Kilometer langen Strecken verbraucht die Lok 2,5 Tonnen Steinkohle - das kostet 700 Euro.
Fahrplan im Internet: www.regierung-mv.de unter Sonderfahrten zur Buga