Die Bürger haben ein Millionengeschenk abgelehnt: Sie kippten die Pläne für den Bau eines Bahnhofs im Hauptort Burg, in dem eigentlich ab Ostern 2010 Züge aus Lübeck und Hamburg einlaufen sollten.
Fehmarn. Den neuen Bahnhof für 3,3 Millionen Euro wollte das Land bezahlen. "Das hat mich eiskalt erwischt", sagte Inselbürgermeister Otto-Uwe Schmiedt (parteilos). Gemeinsam mit der Stadtvertretung hatte er dafür gekämpft, von der großen Bahntrasse Hamburg-Kopenhagen einen kleinen Abzweiger nach Burg zu verlegen und dort einen modernen Bahnhof für Nahverkehrszüge zu bauen.
Am Sonntag aber lehnten zwei Drittel der Insulaner den "Bahnhof für Bimmelbahnen" ab. "Wir möchten einen Bahnhof, der direkt an der Haupttrasse Hamburg-Kopenhagen liegt", sagte der Sprecher der erfolgreichen Bürgerinitiative, Hartmut Specht. An einem solchen Hauptbahnhof könne auch der eine oder andere ICE halten. Das Argument, ein Bahnhof an der Trasse läge im Nichts, lässt Specht nicht gelten. Die Haupttrasse verläuft nur rund einen Kilometer nördlich von Burg. Schmiedt hat derweil Alarm geschlagen. Noch in dieser Woche will er sich mit Vertretern des Landes und der Verkehrsservicegesellschaft (LVS) zu einer Krisensitzung in Burg treffen, um einen Ausweg aus der Bahnhofsmisere zu suchen. Klar ist, dass der bisher einzige Bahnhof auf Fehmarn, der in Puttgarden, nach dem Bau der Brücke über den Fehmarnbelt 2018 schließt. "Im schlimmsten Fall", so Schmiedt, "haben wir dann auf der ganzen Insel keinen einzigen Bahnhof mehr." (ubi)