Ein Hotel weniger, dafür ein Golfplatz: Das Feriendorf Port Olpenitz bei Kappeln hat nach der erfolgreichen Klage von Naturschützern einen neuen Bebauungsplan vorgestellt.
Kappeln. "Der Nordhaken fehlt uns. Aber das Konzept ist stimmiger geworden", sagte der Geschäftsführer der Port Olpenitz GmbH, Jaska Harm, am Freitag. Kläger, Land, Stadt und Investoren hätten ihre Zustimmung zu dem neuen Konzept signalisiert, betonte Harm. Das Oberverwaltungsgericht Schleswig hatte auf eine Klage von Naturschutzverbänden den ursprünglichen Bebauungsplan für das 500-Millionen-Euro-Projekt gekippt, weil dieser aus Sicht der Richter nicht mit Natur- und Umweltschutz vereinbar war.
Die Naturschützer hatten durchgesetzt, dass der Nordhaken an der Schleimündung nicht bebaut werden darf. "Die Wirtschaftlichkeit ist deshalb schwieriger geworden", betonte Harm. Statt der Villen auf dem Nordhaken sollen nun an der Mole vier Meter über dem Wasserspiegel schwimmende Häuser entstehen. "Bevor in Olpenitz ein Haus nass wird, steht ganz Hamburg unter Wasser", sagte er und trat so Spekulationen über mögliche Überschwemmungen entgegen. Die Zahl von rund 1000 Ferienhäusern und -wohnungen auf dem 170 Fußballfelder großen Areal bleibe erhalten. Zudem soll auf der Ausgleichsfläche für den Nordhaken im Südareal ein Golfplatz entstehen. Das Gesamtprojekt könnte rund 1000 Arbeitsplätze schaffen.
Die geplante Bettenanzahl sei von 7000 auf 6000 verringert worden, weil statt zwei nur noch ein Hotel gebaut werde, sagte Harm. Der Freizeithügel mit Spaßbad, Schiffs-Winterquartier und möglicherweise einer Ski-Langlaufloipe werde auf die Hälfte und auf eine Höhe von 16 Metern verkleinert. Ebenfalls neu: An einer Flusslandschaft sind Ferienwohnungen geplant. Für die Anbindung des ehemaligen Marinestützpunktes an die wenige Kilometer entfernte Stadt Kappeln soll es eine Schnellbuslinie und ein Wassertaxi geben.
Harm sagte, durch die Klage habe sich das Projekt um rund ein halbes Jahr verzögert. Die neue Planung habe die Stadt Kappeln als Grundlage für den Bebauungsplan einstimmig genehmigt, erklärte der stellvertretende Bürgermeister und Olpenitz-Beauftragte der Stadt, Horst Trauzettel. Der Plan solle im Oktober verabschiedet werden. Die ersten Hauskäufer sollen Mitte 2010 einziehen können.
Zudem wurde am Freitag das erste fertiggestellte Musterhaus vorgestellt. Die gelbe 500 000-Euro-Villa in skandinavischem Stil mit direktem Blick auf die Schlei ist mit Sauna und Kamin ausgestattet. Es gebe bereits drei Kaufinteressenten für das 120 Quadratmeter große Haus, sagte Harm.