An der Innerstetalsperre droht Überschwemmung, auch Straßen in Südniedersachsen gesperrt.

Goslar. Der Dauerregen hat im südlichen Niedersachsen zu weiter steigenden Pegeln von Flüssen und Bächen geführt. Die Innerstetalsperre im Harz war gestern bereits zu 98 Prozent gefüllt. Ein Überlaufen wurde für die Nacht zum Dienstag erwartet. Schwere Überschwemmungen seien allerdings derzeit nicht zu befürchten, sagte ein Sprecher des Überregionalen Hochwasserwarndienstes (ÜHWD). Ab Dienstag sollen die Niederschläge nachlassen.

In Südniedersachsen, vor allem im Landkreis Northeim, wurden gestern einige tiefer gelegene Straßen wegen Überschwemmung gesperrt. Flüsse und Bäche traten vereinzelt über die Ufer. So liegt der Pegel der Leine in Greene mit 5,22 Meter etwa doppelt so hoch wie sonst. An der Landesstraße 550 im Kreis Holzminden stürzte eine 80 Zentimeter dicke Eiche wegen des aufgeweichten Bodens auf die Fahrbahn.

Im Harz hatte es am Wochenende so viel geregnet wie sonst in einem ganzen Monat. Zum Teil seien bis zu 150 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen, sagte der Sprecher der Harzwasserwerke, Henry Bodnar. Die Stauseen liefen mit großem Tempo voll. Ebenso wie die Harztalsperren füllt der Dauerregen auch das Leinerückhaltebecken bei Salzderhelden im Landkreis Northeim. Der Naturschutzbund Deutschland kritisierte gestern die Hochwasserschutzpolitik Niedersachsens. Der Staatsvertrag zur Polderflutung an der Elbe sei zwar ein erster Schritt, diesem müsse aber ein landesweites Programm zum Hochwasserschutz folgen.