Mai 2006: Das Erzbistum Hamburg, Träger des Kinder- und Jugendheims St. Franziskus auf Nordstrand, kündigt Schwester Constanze und ihren 25 Mitarbeitern. Das Heim soll aus "wirtschaftlichen Gründen" zum Jahresende geschlossen werden.

30. Juni: Schwester Constanze wendet sich an die Öffentlichkeit und kritisiert, daß das Erzbistum auf viele Vorschläge zum Erhalt des Hauses nicht reagiert habe.

6. Juli: Thomas Willmann, Referent des Generalvikars Franz-Peter Spiza, fordert den Orden der Thuiner Franziskanerinnen daraufhin auf, Schwester Constanze von ihrer Aufgabe als Heimleiterin innerhalb kürzester Zeit zu entbinden.

7. Juli: Schwester Constanze teilt ihren Schützlingen und Mitarbeitern mit, daß sie zum 15. Juli das Haus verlassen muß.

10. Juli: Sozialministerin Gitta Trauernicht sieht "eine gute Chance" für den Erhalt des Heimes. Die Caritas Schleswig-Holstein zeigt Bereitschaft, die Trägerschaft zu übernehmen.

11. Juli: Udo Prinz von Schoenaich-Carolath, ein Förderer des Heims, und CDU-Politiker Peter Schmidt rufen den Papst per Brief um Hilfe an.

12. Juli: Das Erzbistum Hamburg verteidigt sich. Schwester Constanzes Kritik an den Heimplänen sei nur der Tropfen gewesen, der das Faß zum Überlaufen gebracht habe, sagt Sprecher Andreas Herzig. Die Verantwortung schiebt er weiter: "Die Abberufung ist Sache des Ordens."

13. Juli: Schwester Constanze darf nun bis zum 31. Juli bleiben. Ihr Orden läßt verlauten: "Schwester M. Constanze bedauert zutiefst, daß sich ihre Bemühungen um den Erhalt des Heims verselbständigt haben und damit die Kinder zu einem Spielball von politischen und zum Teil antichristlichen Interessen geworden sind."

20. Juli: Hinweise mehren sich, daß das Kinderheim einem Vier-Sterne-Hotel weichen soll.

25. Juli: Schwester Constanze verläßt vorzeitig das Heim.