Elbe-Lübeck-Kanal: Platz für 110 Meter lange Binnenschiffe
LAUENBURG. Der Elbe-Lübeck-Kanal kann jetzt von modernen Binnenschiffen angesteuert werden. In Lauenburg (Schleswig-Holstein) wird heute die neue Schleuse eröffnet und für Berufsschiffer und Freizeitkapitäne freigegeben. Sie bietet Platz für bis zu 110 Meter lange Binnenschiffe. Bisher konnten nur 82 Meter lange Schiffe einer schon veralteten Schiffsgeneration geschleust werden. Zur Inbetriebnahme wird heute der 106 Jahre alte Lauenburger Raddampfer "Kaiser Wilhelm" die Schleuse als erstes Schiff verlassen.
Die für 40 Millionen Euro erneuerte Lauenburger Schleuse ist die erste von sieben, die Schiffe zwischen der Elbe und der Trave zur Bewältigung des Höhenunterschiedes passieren müssen. Die Planungen für die Erneuerung der nächsten Schleuse bei Witzeeze laufen bereits. Fast fünf Jahre dauerten die Bauarbeiten in Lauenburg, nur fünf Monate mußte der Kanal für die Schiffahrt gesperrt werden. Die alte Schleuse stammte noch aus dem Jahr 1900, dem Jahr der Inbetriebnahme des Elbe-Lübeck-Kanals. Lauenburg ist bereits seit dem 14. Jahrhundert eine wichtige Drehscheibe im Wasserstraßennetz. Schon Salzhändler aus Lüneburg transportierten auf dem früheren Stecknitz-Delvenau-Kanal ihre Waren nach Lübeck.
"Der Neubau ist der erste Schritt für die künftige Ausrichtung des Elbe-Lübeck-Kanals als bedeutende Wasserstraße", erklärt Bettina Kalytta, die Leiterin des Wasser- und Schifffahrtsamtes (WSA) in Lauenburg. Der Güterumschlag zwischen den Häfen von Lübeck und Hamburg nimmt stetig zu, und der Kanal gilt als wichtige Verbindungsstrecke. Doch erst wenn der Kanal durchgehend über moderne Schleusen und höhergesetzte Brücken verfügt, läßt sich ein Containertransport per Binnenschiff wirtschaftlich betreiben, heißt es beim WSA. Etwa 30 Jahre wird dieses Millionenprojekt noch dauern.
Wenn nach dem für 2007 geplanten Baubeginn auch die Schleuse in Witzeeze fertiggestellt ist, können die modernen Binnenschiffe von der Elbe zumindest bis in den Möllner Hafen fahren.