Demonstranten blockieren Atommüll-Transport
Itzehoe. Atomkraftgegner haben in der Nacht zum Donnerstag einen Atommülltransport aus dem Kraftwerk Brokdorf vier Stunden lang gestoppt. Kurz nach der Abfahrt des Zugs gegen 22 Uhr hatten sich 14 Demonstranten bei Wilster (Kreis Steinburg) an die Schienen gekettet und darüber dicke Metallrohre geschoben, sagte ein Polizeisprecher. Nach eigenen Angaben wollten die Mitglieder einer unabhängigen Gruppe so gegen die "unangemessene Behandlung" des jüngsten Störfalls im Atomkraftwerk Brunsbüttel protesieren. Um die Demonstranten zu entfernen, mussten die Schienenstränge durchtrennt und die Bohlen angehoben werden. Etwa 60 Bundesgrenzschutzbeamte waren im Einsatz. Gegen vier Uhr setzte der Zug seine Fahrt fort. Ein zweiter Transport aus dem AKW Krümmel bei Geesthacht war am Mittwochabend ohne Zwischenfälle gestartet. In Maschen wurden beide Züge mit vier Atommüllbehältern zusammengekoppelt. Die Fahrt durch Niedersachsen verlief störungsfrei. Beim dritten Atommülltransport dieses Jahres in die Wiederaufbereitungsanlagen in La Hague in Frankreich und Sellafield in Großbritanien kommen weitere Behälter unter anderem aus dem Atomkraftwerk Mühlheim-Kärlich (Rheinland-Pfalz).