Nach der tragischen Methanol-Vergiftung von drei Lübecker Schülern in der Türkei haben Angehörige und Freunde in einem Gedenkgottesdienst Abschied...

Stockelsdorf/Lübeck. Nach der tragischen Methanol-Vergiftung von drei Lübecker Schülern in der Türkei haben Angehörige und Freunde in einem Gedenkgottesdienst Abschied von einem 17 Jahre alten Opfer genommen. Zu der Trauerfeier in der evangelischen Kirche in Stockelsdorf (Kreis Ostholstein) waren mehr als hundert Menschen gekommen, darunter viele Mitschüler und Lehrer. Pastorin Brigitte Mehl beschrieb den 17-Jährigen in ihrer Traueransprache als sportlich, diskussionsfreudig und politisch interessiert. Er habe Kampfschwimmer werden wollen und sich deshalb auf seinen Realschulabschluss vorbereitet.

Der Jugendliche war Ende März ins Koma gefallen, nachdem er auf der Klassenreise mit seinen Schulkameraden in einem Hotel im türkischen Kemer Alkohol getrunken hatte, der hochgiftiges Methanol enthielt. Ein 21 Jahre alter Schulkamerad war bereits in der Türkei an der Methanolvergiftung gestorben.

Während der Reise in den Badeort Kemer hatten insgesamt sieben Schüler von dem vergifteten Alkohol getrunken, den sie nach eigenen Angaben in ihrem Hotel gekauft hatten. In der Türkei sind inzwischen drei Männer festgenommen worden, darunter zwei Manager des Hotels. Nach dem Getränkelieferanten wird noch gefahndet. Binnen eines Monats sollen in der Türkei sieben Menschen gestorben sein, weil sie giftigen Alkohol konsumierten, berichtete der Nachrichtensender CNN-Türk.

Die Lübecker Staatsanwaltschaft will die Geschehnisse in der Türkei so weit wie möglich rekonstruieren. Dazu werden die Schüler auch noch weiter von den hiesigen Ermittlern befragt.